Da Russland nun den Gashahn nach Polen und Bulgarien zugedreht hat, flammt die Green-Tech-Euphorie an den Märkten wieder auf. An der Nordex-Aktie geht dies jedoch weitestgehend spurlos vorbei. Denn die schwachen Zahlen des Wettbewerbers Siemens Gamesa lasten noch immer auf dem Branchensentiment. Nun droht sogar weitere Gefahr.
Bei der Nordex-Aktie ging es seit Februar besonders heiß her. Nach einer anfänglichen stark dynamischen Aufwärtsbewegung sprang der Titel nun seit Anfang März in einer enorm breiten Range zwischen 13,93 und 18,73 Euro umher und bildete dabei eine W-Formation aus.
Fällt der Kurs jetzt nachhaltig unter das letzte Zwischentief bei 13,93 Euro, wird ein starkes Verkaufssignal ausgelöst. Mit weiteren Rücksetzern bis mindestens an die Unterstützung an der 13-Euro-Marke muss dann gerechnet werden. Kann auch dieser Support nicht standhalten, läge das Kursziel, welches sich rechnerisch anhand der Höhe der W-Formation bestimmen lässt, nahe des 52-Wochen-Tiefs bei rund 11,10 Euro.
Die Nordex-Aktie ist kurz davor, ein charttechnisches Verkaufssignal zu generieren. Fällt der Kurs nachhaltig unter 13,93 Euro, muss auf kurze Sicht mit weiteren Rücksetzern gerechnet werden. Aber auch langfristig bleibt die Lage kompliziert. Volle Bücher und schwache Margen stehen sich schon lange gegenüber. Erst wenn das Profitabilitätsproblem ein Ende findet, dürfte der Kurs auch nachhaltig steigen. Favoriten im deutschen Green-Tech-Bereich bleiben die kleineren Betreiber und Projektierer wie Energiekontor oder ABO Wind.