Das angeschlagene Start-up Nikola hat die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Nach wie vor generiert das Unternehmen keine nennenswerte Umsätze. Allerdings fiel der Verlust geringer aus als von Analysten befürchtet. Laut einer aktuellen Studie traut JPMorgan der Aktie sogar eine Kursverdopplung zu.
Der Verlust je Aktie belief sich im Berichtszeitraum auf 0,31 Dollar, Analysten rechneten mit einem Fehlbetrag von 0,33 Dollar pro Papier. Per Ende September verfügte Nikola über 908 Millionen Dollar Cash.
JPMorgan bleibt bullish
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Nikola nach Quartalszahlen von 41 auf 40 US-Dollar gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen. Die Resultate des Elektro-Nutzfahrzeugherstellers hätten ingesamt die Prognosen getroffen, schrieb Analyst Paul Coster. Der Verlust sei niedriger als befürchtet und die Liquidität höher als erwartet ausgefallen.
GM-Deal mit Fragezeichen
Im September hat Nikola eine umfangreiche Kooperation mit General Motors (GM) verkündet. Kurz darauf nahm sich jedoch Shortseller Hindenburg Research das Unternehmen zur Brust und konfrontierte das Management mit schwerwiegenden Vorwürfen. Seitdem steht der geplante Deal, bei dem GM gut ein Zehntel der Nikola-Anteile übernehmen wollte, auf der Kippe.
Die Verhandlungen dauern dem Vernehmen nach weiter an. Die Transaktion sei noch nicht abgeschlossen und Nikola setze seine Gespräche mit General Motors fort, heißt es im Rahmen des Quartalsberichts. Nikola werde weitere Aktualisierungen bereitstellen, wenn dies angemessen oder erforderlich sei.
Die negativen Schlagzeilen rund um Nikola haben in den letzten Wochen nachgelassen, die Aktie einen Boden gefunden. Das Management hat jedoch viel Vertrauen verspielt. Mit einem möglichen GM-Deal zu vernünftigen Konditionen könnte Nikola-CEO Mark Russell zumindest einen Teil des Schadens beheben. Zocker-Papier!
(Mit Material von dpa-AFX)