Die zunehmende Preissetzungsmacht des Autobauers und die effektive Kostenumstrukturierung dürften dafür sorgen, dass Mercedes-Benz trotz des zunehmenden Gegenwinds auch 2023 Margen im zweistelligen Bereich einfahren sollte. Das wird die Aktie stützen. Die Investmentbank Stifel und das US-Analysehaus Bernstein Research sehen für die Mercedes-Aktie Potenzial.
Mercedes hat unter Vorstand Ola Källenius sein Geschäftsmodell erfolgreich gedreht und sich mehr und mehr im hochpreisigen Segment positioniert. Dadurch ist der Umsatz pro Fahrzeug zwischen 2019 und 2021 um 26 Prozent auf 49.800 Euro gestiegen. Gleichzeitig sind die Margen deutlich gestiegen.
Mercedes-Benz werde 2023 auch Aktien zurückkaufen, was Analyst Daniel Schwarz von der Investmentbank Stifel positiv stimme. Ausschüttungen an die Aktionäre dürften für die deutschen Hersteller auch 2023 ein wichtiges Thema sein und erlaubten - richtig umgesetzt - eine Neubewertung der Aktien. Schwarz Kursziel für die Mercedes-Aktie lautet 84 Euro.
Bullish für Mercedes bleibt auch das US-Analysehaus Bernstein Research. Generell hätten sich die Premium-Hersteller besser geschlagen als die Masseproduzenten. Die Branche unterschätze indes immer noch die strategischen Risiken durch die tiefgreifenden Strukturveränderungen aufgrund des Elektrifizierungstrends sowie der wachsenden Bedeutung von Software, schrieb Analyst Daniel Roeska. Sein Kursziel für die Mercedes-Aktie lautet 85 Euro.
Auch technologisch ist Mercedes auf einem guten Weg: Mercedes ist der einzige Hersteller – noch vor Tesla – dessen Elektro-Luxus-Limousine EQS mit dem Drive Pilot ausgestattet ist, der autonomes Fahren nach Level 3 ermöglicht.
Die Aktie ist nach dem letzten Zwischenspurt bis auf 65,52 Euro wieder etwas zurückgekommen. Eine Unterstützung wartet bei 59,50 Euro. Anleger bleiben investiert.