Der Autoexperte Willi Diez hat die Unternehmensstrategie von Mercedes-Benz kritisiert. Das Unternehmen sei sehr stark auf den E-Antrieb, auf eine kleine Kundengruppe und auf den Absatzmarkt China ausgerichtet, sagte Diez vom Institut für Automobilwirtschaft in Geislingen der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag).
Damit gehe Mercedes ein großes Risiko ein. Sollten sich die dahinter stehenden Annahmen als nicht zutreffend erweisen, fehle es an Handlungsoptionen.
Mercedes-Chef Ola Källenius verfolge somit "ganz klar eine Hochrisikostrategie", sagte Diez. Er sei "stark an den Finanzmärkten orientiert und bestrebt, die verfügbaren Mittel sehr konzentriert einzusetzen. Das ist ein Gegensatz zu früheren Zeiten".
Um bei Luxusautos eine führende Rolle zu spielen, müsse man "sehr viel Geld in Forschung und Entwicklung investieren", sagte der Experte. Gelinge es nicht, die Einbußen beim Absatz im unteren Segment durch höhere Verkäufe in den höheren Segmenten wenigstens zu kompensieren, werde es "für die Profitabilität und auch für die Beschäftigung extrem kritisch".
Im vergangenen Jahr hatte Mercedes-Benz angekündigt, sich stärker auf Luxusautos konzentrieren zu wollen. Dafür ist für dieses Jahr eine neue E-Klasse geplant sowie ein zusätzliches Modell speziell für chinesische Kunden. China ist der weltweit wichtigste Absatzmarkt für Mercedes-Autos.
Bisher ist Mercedes-Benz gut durch die Krise gekommen. Gerade höherpreisige Fahrzeuge erweisen sich als krisenresistent. Auch die Aktie von Mercedes-Benz sieht weiter stark aus. In den vergangenen Monaten hat das Papier deutlich zulegen können. Die Aktie notiert nun nur noch knapp unter dem 2022er-Hoch von 77,90 Euro. DER AKTIONÄR hat die Aktie von Mercedes-Benz im September vergangenen Jahres bei 53,66 Euro erneut zum Kauf empfohlen. Anleger, die der Empfehlung gefolgt sind, können sich nun über bereits über einen schönen Gewinn freuen. Dabeibleiben und Position mit einem auf 52,00 Euro nachgezogenen Stopp absichern.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG, Volkswagen und Mercedes-Benz.
Aktien der Porsche AG befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.