Mercedes hat unter Vorstand Ola Källenius sein Geschäftsmodell Richtung Luxus gedreht. Mit dem Ergebnis, dass dadurch der Umsatz pro Fahrzeug zwischen 2019 und 2021 um 26 Prozent auf 49.800 Euro gestiegen ist und sich die Margen seit mehreren Quartalen im zweistelligen Bereich bewegen. Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer jedoch mahnt zur Vorsicht.
"Unter den Deutschen hat Mercedes meiner Einschätzung nach in den nächsten Jahren den schwierigsten Stand."
„Mercedes muss aufpassen. Am oberen Ende haben die Elektroautos von Mercedes in China nicht gut funktioniert. Aber genau darauf baut die Luxus-Strategie von Ola Källenius auf. Unter den Deutschen hat Mercedes meiner Einschätzung nach in den nächsten Jahren den schwierigsten Stand. Luxus hat größere Risiken als es die Strategen im Schwabenland eingeschätzt haben“, sagt Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
Im Gegensatz zu Ferdinand Dudenhöffer sehen viele Analysten die Mercedes-Strategie jedoch positiv. Die Kursziele für die Aktie reichen von 84 Euro bis zu 100 Euro.
Analyst Daniel Schwarz von Stifel geht sogar davon aus, dass Mercedes-Benz 2023 eigene Aktien zurückkaufen wird. Schwarz traut der Aktie 84 Euro zu.
Bullish für Mercedes bleibt auch das US-Analysehaus Bernstein Research. Generell hätten sich die Premium-Hersteller zuletzt besser geschlagen als die Masseproduzenten, so Analyst Daniel Roeska, der für die Aktie Potenzial bis 85 Euro sieht.
Auch DER AKTIONÄR sieht Mercedes fundamental und auch technologisch auf einem guten Weg: Im Vergleich zu VW oder BMW hat es Ola Källenius mit seinem Team geschafft, seine Elektro-Luxus-Limousine EQS mit dem Drive Pilot auszustatten, wodurch autonomes Fahren nach Level 3 ermöglicht wird.
Aus technischer Sicht ist die Aktie nach dem letzten Zwischenspurt bis auf 65,52 Euro wieder bis auf 60,50 Euro zurückgekommen. Das Papier trifft im Bereich zwischen 59,50 und 59,00 Euro auf eine stärkere Unterstützungszone.