Der Druck auf die Reisebranche wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schlägt weiter mit voller Wucht auf die Aktien der Lufthansa durch. Auch am heutigen Freitag setzte das Papier seinen massiven Ausverkauf fort. Bis zum Abend fiel die Aktie der Lufthansa um vier Prozent auf 11,80 Euro. Damit konnte sie sich immerhin leicht vom Tagestief bei 11,55 Euro lösen.
Seit Jahresbeginn sieht es bei der Aktie der Lufthansa so düster aus wie bei keinem anderen Wert im DAX. Das Papier verliert mehr als 25 Prozent und ist damit mit Abstand der größte Verlierer im deutschen Leitindex. Zu den stärksten Verlierern zählen außerdem die Autowerte. Daimler liegt seit dem Jahresbeginn 21,3 Prozent im Minus, BMW 18,2 Prozent.
Auch die Lufthansa-Konkurrenz sorgte für wenig gute Stimmung in der Luftfahrtbranche. Der Lufthansa-Konkurrent IAG warnte nun, dass ein genauer Jahresausblick angesichts der Virusausbreitung aktuell nicht möglich sei. Zudem stehen beim Billigflieger Easyjet auf den Norditalien-Routen die Nachfrage und die Auslastung unter Druck.
Zudem kündigte die Lufthansa am heutigen Freitag an, angesichts der zunehmenden Verbreitung des neuartigen Coronavirus ihre Kurzstreckenflüge in den kommenden Wochen deutlich eindampfen zu wollen. Das Angebot könne auf der Kurz- und Mittelstrecke um bis zu 25 Prozent sinken, teilte der DAX-Konzern am Freitag in Frankfurt mit. Zudem prüft die Fluggesellschaft die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen Kurzarbeit zu beantragen. Auch auf der Langstrecke dürfte die verschärfte Situation zu spüren sein, die Zahl der am Boden bleibenden Langstreckenflugzeuge soll in der Gruppe von 13 auf 23 steigen. Die aus den aktuellen Entwicklungen zu erwartende Ergebnisbelastung sei noch nicht abschätzbar, hieß es weiter. Am 19. März will der Konzern im Rahmen der Jahrespressekonferenz Finanzkennzahlen vorlegen.
Durch den jüngsten Kurseinbruch ist die Aktie der Lufthansa auch unter das bisherige 52-Wochentief bei 12,58 Euro zurückgefallen. Eine aktuelle Einschätzung zur Aktie der Deutschen Lufthansa lesen Sie in der neuen Ausgabe 10/2020 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.
(Mit Material von dpa-AFX)