20 Prozent billiger als noch vor einer Woche ist die Aktie der Lufthansa derzeit zu haben, so günstig wie seit drei Jahren nicht mehr. Panik aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus treibt die Anleger um, die ihre Anteile mit beiden Händen auf den Markt werfen. Damit hat die Aktie der Kranichlinie noch stärker verloren als der europäische Reise- und Tourismussektor. Zu recht?
Die Lage bei der Lufthansa-Aktie spitzt sich weiter zu. Am Donnerstag hat sich der Ausverkauf noch verschärft. Am Ende des DAX büßten die Papiere weitere 5,3 Prozent auf 12,37 Euro ein, womit sich die Verluste seit Donnerstag vergangener Woche auf fast 20 Prozent summierten. Der europäische Reise- und Tourismussektor büßte in diesem Zeitraum gut 13 Prozent ein. Der Lufthansa-Kurs fiel unter das Tief vom August 2019 auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren.
Schwächere Nachfrage nach Flügen?
Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research begründete die heftigen Verluste europäischer Airline-Aktien damit, dass Anleger vor den Verlusten augenscheinlich auf eine Eindämmung des Coronavirus in der Region Asien gesetzt hätten. Die Frage sei nun, ob es sich an den Börsen um Panikverkäufe oder aber um einen angemessene Reaktion auf eine absehbar schwächere Nachfrage nach Flügen handelt.
Noch keine Zurückhaltung in Europa
Trenderhebungen via Google belegten bislang keinen auffälligen Rückgang von Suchanfragen nach Urlauben und Flügen in den großen europäischen Märkten, so der Experte. Erst bei einer längerfristigen und emotionalen Berichterstattung in den Medien sei mit einem spürbaren Nachlassen dieser Nachfrage zu rechnen. Das sei mittlerweile in Hongkong der Fall, wo wegen des Covid-19-Ausbruchs entsprechende Google-Suchen zurückgegangen seien.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.
Mit Material von dpa-AFX