Mit einem hohen Verlust im zweiten Quartal hat Nordex die Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Zwischenzeitlich brach die Aktie zweistellig ein, ein kräftiges Minus bleibt auch am späten Nachmittag übrig. Die Experten zeigen sich ebenfalls enttäuscht. Anleger sollten aber nicht in Panik verfallen.
Nordex habe im zweiten Quartal beim Ergebnis die Schätzungen verfehlt, so Jefferies-Analyst Constantin Hesse. Trotz der Corona-Auswirkungen bleibe die Nachfrage aber stark. Er bestätigte deshalb die „Buy“-Empfehlung mit Kursziel 14,50 Euro.
Sebastian Growe von der Commerzbank verwies auf die Corona-bedingten Verzögerungen in der Produktion, die das operative Ergebnis belastet hätten. Die Auftragslage habe aber seine Erwartungen erfüllt. Lassen die Corona-Effekte zudem nach, sei Nordex deutlich niedriger bewertet als die Wettbewerber. Auch er bestätigte deshalb das „Buy“-Votum mit einem fairen Wert von 12 Euro.
Skeptischer bleibt dagegen Goldman-Sachs-Experte Ajay Patel. Das erste Halbjahr von Nordex sei enttäuschend, der Auftragseingang schwach gewesen. Er stuft die Aktei deshalb auf „Neutral“ mit Kursziel 9,50 Euro ein – rund zehn Prozent unter dem derzeitigen Kurs.
Volle Auftragsbücher und schwache Margen sind Nordex-Anleger gewohnt. Es bleibt dabei: Der Konzern muss nach der Coronakrise endlich den Turnaround schaffen. Erst dann kann der Aktie der nachhaltige Befreiungsschlag gelingen. Nordex bleibt deshalb nur etwas für spekulative Anleger.