Die Aktie des Wind- und Solarparkbetreibers Clearvise notiert am Mittwoch zu Handelsbeginn deutlich schwächer. Grund für den Abschlag ist eine Kapitalerhöhung des Konzerns, die bereits abgeschlossen wurde. Nachdem sich der Konzern erst kürzlich Geld beschafft hat, kommt die Maßnahme an der Börse nicht so gut an.
Clearvise hat 4,9 Millionen neue Aktien zu einem Platzierungspreis von 2,60 Euro ausgegeben. Das Bezugsrecht war dabei ausgeschlossen, die Papiere gingen ausschließlich an institutionelle Investoren. Dabei war die Transaktion deutlich überzeichnet.
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Durch die Kapitalerhöhung fließen Clearvise brutto 12,74 Millionen Euro zu. Das Geld soll laut Konzern zum Erwerb von Solarprojekten im Rahmen der Portfoliotransaktion mit der Altus AG sowie für möglicherweise weitere Zukaufschancen verwendet werden.
Der Schritt kommt dennoch überraschend. Erst Ende April hatte sich der Konzern knapp acht Millionen Euro besorgt, um den Portfolioausbau voranzutreiben. Dass nun schon wieder Geld benötigt wird, ist zumindest fragwürdig. Entsprechend fällt die Aktie auch deutlich zurück und notiert im frühen Handel sogar unter dem Platzierungspreis der Kapitalerhöhung.
Grundsätzlich bleibt Clearvise angesichts des Portfolios und der Aktionärsstruktur spannend. Zunächst einmal hat der Konzern aber Vertrauen verspielt. Die Gewinne seit der AKTIONÄR-Empfehlung sind wieder abgeschmolzen. Wer investiert ist, bleibt vorerst an Bord. Die Kursentwicklung sollte in den kommenden Tagen aber genau verfolgt werden – und bei weiteren Rücksetzern die Reißleine gezogen werden.