Die Rallye der Orsted-Aktie bekommt am Mittwoch einen Dämpfer. Rund fünf Prozent verliert der Weltmarktführer für Offshore-Windparks an der Börse, nachdem die dänische Steuerbehörde eine Zahlung über umgerechnet 1,1 Milliarden Dollar verlangen. Es droht die Gefahr, dass weitere ähnliche Forderungen folgen.
Orsted soll Steuern auf die britischen Offshore-Windparks Walney Extension und Hornsea 1 für die Jahre 2015 und 2016 zahlen. Die Behörde argumentiert, dass der künftige Wert der Parks 2015 und 2016 in Dänemark kreiert wurde.
Orsted wehrt sich aber und behauptet, dass die Parks von britischen Töchtern entwickelt, besessen und betrieben werden – und auch in Großbritannien besteuert werden. Der Konzern will deshalb Beschwerde einlegen und sicherstellen, dass die Steuerbehörden beider Länder eine Doppelbesteuerung vermeiden. Falls nötig will Orsted vor ein unabhängiges Schiedsgericht ziehen.
Folgen weitere Zahlungen?
„Die Entscheidung selbst ist negativ für Orsted“, so Jakob Magnussen, Chef-Analyst der Danske Bank. „Wir befürchten, dass – wenn die selbe Logik auf andere nicht-dänische Windparks angewandt wird – weitere Entwicklungssteuern in Dänemark folgen könnten.“
Die Chancen, dass Orsted eine Doppelbesteuerung vermeiden kann, sollten gut stehen. Langfristig dürften sich die Auswirkungen für den Konzern deshalb in Grenzen halten. Dennoch: Die Unsicherheit belastet und könnte die Rallye vorerst stoppen. Eine Verschnaufpause ist nach den deutlichen Zugewinnen allerdings ohnehin gesund. Anleger bleiben an Bord.
Die Aktie ist auch weiter Bestandteil des Schlag-den-Buffett-Depots. Seit dem Kauf Ende September steht bereits ein Plus von über 20 Prozent zu Buche.