Die Kursrallye von Heidelberger Druck im laufenden Jahr ist beeindruckend. Zwar läuft es auch im Kerngeschäft mit Druckmaschinen wieder besser, doch ausschlaggebend für die starke Performance ist vor allem ein anderer Bereich. Der Konzern will beim Trendthema E-Mobilität eine wichtige Rolle spielen.
Heidelberger Druck stellt dabei Wallboxen zum Laden der E-Autos her. Bei privaten Ladesystemen in Deutschland hat der Konzern bereits einen Marktanteil von 20 Prozent. Bis zum Ende des Geschäftsjahres im März soll die Produktion noch einmal verdoppelt werden.
In der Bewertung wird das noch nicht angemessen widergespiegelt. So ging in Spanien zuletzt ein Unternehmen mit dem Namen Wallbox per SPAC an die Börse. Bei lediglich 24 Millionen Dollar Umsatz liegt dessen Bewertung bei 1,5 Milliarden Dollar. Im Geschäftsjahr 2020/21 erzielte Heidelberger Druck über 20 Millionen Euro Umsatz alleine mit den Wallboxen und damit nur unwesentlich weniger als die Spanier. Die gesamte Marktkapitalisierung von Heidelberger Druck beträgt auch nach der Kursrallye allerdings gerade einmal 790 Millionen Euro und damit etwas mehr als die Hälfte des Wettbewerbers aus Spanien.
Sollte Heidelberger Druck das starke Wachstum bei Wallboxen fortsetzen – etwa auch durch die Kooperation mit SAP –, dürfte das die Aktie weiter antreiben. Auch eine Abspaltung des Geschäfts ist denkbar, um verborgene Werte zu heben. Anleger lassen die Gewinne beim Hot-Stock laufen.