An der Tesla-Aktie scheiden sich an der Börse die Geister. Die einen sehen in Tesla den künftigen Weltmarktführer im gesamten Automobilsektor. Die anderen halten das Papier für stark überbewertet. Zu den prominentesten Tesla-Bären gehört der US-amerikanische Hedgefonds-Manager David Einhorn, der in der Vergangenheit jedoch mit seinem Short-Engagement kein glückliches Händchen bewies. Dies könnte sich nun ändern.
Einhorn machte nie einen Hehl daraus, dass er Tesla für eine Blase hält und setzte noch vor der Corona-Krise massiv auf fallende Kurse. Elon Musk, der eine tiefe Abneigung gegenüber Shortsellern hat, twitterte damals, dass er Einhorn „eine Schachtel Shorts schicken [werde], um ihn in diesen schweren Zeiten zu trösten."
Tragic. Will send Einhorn a box of short shorts to comfort him through this difficult time.
— Elon Musk (@elonmusk) August 1, 2018
Einhorn konterte via Twitter und bedankte sich für das Geschenk, kommentierte aber, dass einige der Hosen (Shorts) „mit Fertigungsfehlern“ angekommen seien. Eine Anspielung auf die seiner Meinung nach schlechte Verarbeitungsqualität bei den Tesla-Autos.
I want to thank @elonmusk for the shorts. He is a man of his word! They did come with some manufacturing defects. #tesla pic.twitter.com/qsYfO8cbkp
— David Einhorn (@davidein) August 10, 2018
In diesem Wettstreit hat sich Musk damals eindeutig durchgesetzt. Einhorn musste seine Short-Positionen mit sehr hohen Verlusten schließen, als die Tesla-Aktie sich Ende 2020 vervielfachte. Doch Einhorn hat offensichtlich noch nicht aufgegeben. Wie nun aus einer SEC-Mitteilung bekannt wurde, hat er über 1.000 Put-Optionen auf Tesla gekauft (entspricht 100.000 Aktien) im Wert von 106 Millionen Dollar. Nähere Details zu den Kontrakten wurden noch nicht bekannt.
Sollte Einhorn seine Puts noch nicht verkauft haben, dann dürfte er mittlerweile deutlich im Plus liegen. Das Papier verlor seit Jahresanfang knapp 17 Prozent.
Diesmal bewies Einhorn bei seinem Short-Engagement ein gutes Timing. Fraglich bleibt, ob er sich bereits mit seinem Gewinn zufriedengibt. Der Tesla-Chart ist angeschlagen und die Bewertung aus Sicht des AKTIONÄR nach wie vor sportlich. Langfristig bleibt Tesla aufgrund seiner dominanten Position im E-Auto-Markt aber immer noch aussichtsreich. Watchlist!