Der Krieg in der Ukraine beherrscht die Märkte, doch die Teuerung in den USA und Europa ist schon länger stark angestiegen. Getrieben wird die Inflation nicht zuletzt von anziehenden Rohstoffpreisen, aber auch vom Trend hin zu umweltfreundlichen Technologien. Die Experten von Goldman Sachs empfehlen diese Aktien, um davon zu profitieren.
Goldman Sachs hat Tesla und eine Reihe anderer Aktien mit Bezug zu Elektroautos ausgewählt, die von einem „Greenflation“-Trend und steigenden Ölpreisen profitieren könnten, so die Nachrichtenseite CNBC. Die Analysten der Bank geben den meisten dieser Aktien ein Aufwärtspotenzial von 50 Prozent oder mehr. Laut Goldman Sachs treiben eine Reihe von Faktoren den Preis für Elektroauto-Batterien in die Höhe - die so genannte Greenflation. Dazu gehören die steigenden Rohstoffkosten und die Verknappung von Komponenten. Aber es könnte auch positive Auswirkungen für E-Fahrzeuge geben.
„Trotz der negativen Auswirkungen der gestiegenen Batteriepreise und der geringeren Subventionen auf den Absatz von Elektroautos dürfte sich die Greenflation auch positiv auswirken, da die höheren Benzinpreise, die aus den gestiegenen Rohölpreisen resultieren, die Wettbewerbsfähigkeit von Elektroautos relativ stark erhöhen", so die Goldman-Analysten um Kota Yuzawa in einem aktuellen Forschungsbericht.
E-Autos billiger im Verbrauch
Die Bank schätzt, dass Autokäufer etwa 850 Dollar (778,66 Euro) pro Jahr sparen können, wenn sie auf ein Elektroauto umsteigen, wenn der Ölpreis bei etwa 100 Dollar pro Barrel liegt. Mehrere Unternehmen dürften aufgrund ihrer „aggressiven“ Geschäftsmodelle in der Lage sein, Preissteigerungen zu widerstehen, so Yuzawa. „Wir heben Tesla, VW, BYD und Toyota aufgrund ihrer vertikal integrierten Geschäftsmodelle und einzigartigen Technologiestrategien hervor.“
Deutliches Potenzial bei Tesla
Goldman bekräftigte seine Kaufempfehlung für Tesla und erklärte, das Unternehmen sei „seit mehreren Jahren Vorreiter bei der Reduzierung seiner Batteriekostenstruktur“. Die Bank schätzt die Tatsache, dass Tesla seine eigenen Batterien herstellt, wobei das Model Y im nächsten Quartal das erste Fahrzeug sein wird, das mit seinen 4680er-Batteriezellen hergestellt wird, die billiger sind und mehr Energie speichern können. Goldman billigt der Aktie ein Aufwärtspotenzial von rund 49,1 Prozent zu, das entspricht einem Zielkurs von 1.200 Dollar.
Milliardeninvestitionen bei Volkswagen
Die Bank stuft auch Volkswagen mit „Buy“ ein und bezeichnet das Unternehmen als „weltweit führend“ bei den Investitionen in Zukunftstechnologien. Das Unternehmen wird in den nächsten fünf Jahren insgesamt 90 Milliarden Euro für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge, Software und Hybridfahrzeuge ausgeben, so die Bank, die der Aktie ein Aufwärtspotenzial von 74,1 Prozent gegenüber ihrem Zwölf-Monats-Kursziel einräumt. Das entspricht 238 Euro.
Auch Toyata fährt vorne mit
Toyota hat seine hauseigene Batterieproduktion erhöht und angekündigt, dass seine Marke Lexus in China, den USA und Europa bis 2030 ausschließlich elektrisch betrieben werden soll. „Wir sehen Toyota dank seiner starken Gewinnstruktur als einen der wenigen globalen Automobilhersteller, der in der Lage ist, ein vertikal integriertes Modell für Elektrofahrzeuge zu entwickeln, einschließlich Batterie- und Energieeffizienztechnologie“, so Goldman. Die Aktie hat ein Potenzial von rund 46 Prozent
Nach der deutlichen Korrektur seit Mitte Februar konnte die Aktie von VW zuletzt wieder nach oben drehen. Ein wichtiges charttechnisches Signal wäre der Sprung über die 160-Euro-Marke. Die Aktie kann heute von einer Kaufempfehlung profitieren und hat noch die guten Zahlen im Rücken. DER AKTIONÄR bleibt positiv gestimmt für die Aktie.
Tesla ist zum Wochenstart hingegen weiter unter die Räder geraten. Für eine anhaltende Erholungsbewegung müsste der Kurs auf Sicht die 900-Dollar-Marke zurückerobern. Ende letzter Woche schloss der Kurs nun aber unter der GD200 bei 846,05 Dollar. Die Auslieferung erster Fahrzeuge mit der neuen Batterie noch im März wäre dabei durchaus hilfreich. Langfristig sieht DER AKTIONÄR bei Tesla noch viel Potenzial.