Der anhaltende Mangel an wichtigen Bauteilen wie Computerchips sowie die Inflation hat den US-Autobauer General Motors auch im zweiten Quartal stark belastet. Eine sich abschwächende Nachfrage ist aber laut Geschäftsführung nicht zu beobachten. Die verpasste Gewinnerwartungen sorgten dennoch für eine negative Reaktion der Anleger.
Die Aktie von General Motors fiel im vorbörslichen Handel nach der Veröffentlichung der Q2-Zahlen zuletzt rund 1,6 Prozent, nachdem der Gewinn im Jahresvergleich um 40 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar sank. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag nur bei 1,14 Dollar, während die Wall Street mit rund 1,20 Dollar rechnete.
Jedoch gelang es GM immerhin dank höherer Preise, den Umsatz um fünf Prozent auf 35,76 Milliarden Dollar zu steigern, was über den Erwartungen der Analysten von 33,58 Milliarden Dollar lag.
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Finanzchef Paul Jacobson sagte zudem, dass kein Anzeichen einer Nachfrageschwäche festzustellen sei. Die neuen GM-Fahrzeuge erfreuten sich vielmehr einer „sehr starken“ Nachfrage, die auch angesichts der jüngst kursierenden Rezessionssorgen anhalte, so der CFO. Man wolle die Produktion in der zweiten Jahreshälfte sogar hochfahren.
Der Konzern bestätigte daher auch seine Jahresziele. Der US-Autohersteller habe darüber hinaus bereits erste Schritte zur Kostenkontrolle unternommen, um die Gewinnentwicklung zu stabilisieren, und sei darauf vorbereitet, wenn nötig noch entschiedener zu reagieren. Beispielsweise wolle man verstärkt auf den direkten Kontakt mit den Zulieferern setzen – auch in Sachen Lithium – um mehr Kontrolle über die Lieferketten zu erhalten.
Die Aktie von General Motors ist aktuell keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Aber GM ist mit einem 23-KGV von 5 attraktiv bewertet. DER AKTIONÄR glaubt zudem an das langfristige Potential des Autoherstellers, der sich mit einer eigenen Batterieproduktion und neuen E-Modellen fit für die Zukunft macht. Ein Fall für die Watchlist.