Die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 ist nach Angaben des russischen Gaskonzerns Gazprom
Am 6. September sei das letzte Rohr verlegt worden. Danach hätten noch einzelne Abschnitte der Leitung miteinander verbunden werden müssen; diese Arbeiten seien nun abgeschlossen, hieß es. Für Nord Stream 2 ist das mit mehr als anderthalbjähriger Verzögerung ein Durchbruch. Für den Betrieb der Leitung braucht es aber noch eine Zertifizierung der deutschen Behörden. Erwartet wird, dass der russische Gasmonopolist Gazprom im Oktober das erste Erdgas durch die neue Pipeline nach Deutschland liefert und dafür zunächst den Strang nutzt, der bereits im Juni fertig verlegt wurde.
Vor allem der Widerstand der USA, die Sanktionen gegen die Leitung androhten und auch verhängten, verzögerte den Bau, der Ende 2019 hatte beendet werden sollen. Die Bauarbeiten für Nord Stream 2 hatten 2018 begonnen. Die Leitung soll künftig 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr von Russland durch die Ostsee nach Deutschland liefern. Damit können nach Angaben der Betreibergesellschaft 26 Millionen Haushalte versorgt werden.
Die Baukosten der 1.230 Kilometer langen Pipeline, die zwei Stränge hat, werden mit mehr als zehn Milliarden Euro angegeben. Die Leitung wurde je zur Hälfte vom russischen Energieriesen Gazprom und den fünf europäischen Unternehmen OMV
Noch in diesem Jahr will Gazprom 5,6 Milliarden Kubikmeter Gas durch die Leitung pumpen, wie das Unternehmen unlängst mitgeteilt hatte. Nord Stream 2 verläuft von Wyborg in Russland durch die Ostsee bis nach Lubmin bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern.
Nach einer dreitägigen Verschnaufpause setzt sich der Höhenflug am heutigen Freitag fort. Der Titel steht jetzt kurz vor einem starken Kaufsignal. Anleger lassen die Gewinne bei der noch immer günstig bewerteten Aktie weiter laufen. Ein Stopp bei 5,50 Euro sichert nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)