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19.11.2019 Thorsten Küfner

Gazprom: Darauf hatten alle gewartet

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Gazprom

Lange Zeit wurde darüber spekuliert, wie sich Gazprom angesichts der bevorstehenden Fertigstellung von Nord Stream 2 die zukünftige Geschäftsbeziehung mit dem ukrainischen Energieversorger Naftogaz vorstellt. Nun hat der russische Rohstoffriese sein Angebot vorgelegt, das vor Selbstvertrauen nur so strotzt.

Demnach sieht Gazprom als Voraussetzung für eine weitere Zusammenarbeit zunächst einmal die Rücknahme der laufenden Klagen vor. Naftogaz hatte Gazprom auf bis zu zwölf Milliarden Dollar verklagt.

Darüber hinaus bietet Gazprom Naftogaz überraschenderweise lediglich einen Vertrag mit einer Laufzeit von nur einem Jahr an. Die Ukrainer hatten auf eine weitaus längere Vertragslaufzeit gehofft, da man sehr stark von den russischen Transitgebühren abhängig ist. Durch die baldige Fertigstellung von Nord Stream 2 fürchtet man nun, dass diese wichtige Einnahmequelle versiegen wird.

Der Poker kann beginnen ...

Da die EU als Vermittler wohl auch in die Verhandlungen eingebunden wird, ist gut vorstellbar, dass Gazprom den Forderungen von Naftogaz etwas stärker entgegenkommt. Gut möglich, dass man sich letztlich auf eine längere Vertragslaufzeit einigen wird. Für die Aktionäre von Gazprom wäre es aber natürlich sicherlich erfreulich, sollte es Gazprom tatsächlich gelingen, die noch offenen Klagen von Naftogaz durch einen neuen Deal abzuwenden.

Gazprom (WKN: 903276)

Die Aktie von Gazprom ist nach wie vor eher nicht für Anleger mit einem schwachen Nervenkostüm geeignet. Wer allerdings über Mut und einen langen Atem verfügt, kann bei der mit einem KGV von 4 und einem KBV von 0,4 extrem günstig bewerteten Aktie nach wie vor zugreifen. Der Stopp sollte bei 5,50 Euro belassen werden. 

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