Der Ölpreis hat seit Jahresbeginn rund 20 Prozent verloren- und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Der stark abhängige Gaspreis verzeichnete eine ähnliche Entwicklung, während die Gazprom-Aktie unbeeindruckt anstieg. Der dynamische Kursanstieg, der zum Jahreshoch von 7,07 Euro im Juli führte, stellte Wettbewerber wie Royal Dutch Shell und Total in den Schatten.
Zum Monatswechsel gab es erstmals einen deutlichen Rücksetzer. Der Kurs fiel unter die 50-Tage-Linie. Er behauptet sich aber weiterhin über der 200- und 100-Tage-Linie. Sollte der Kurs die Marke von sechs Euro nicht halten, könnte es schnell bis in den Bereich 5,50 Euro abwärts gehen. Hält auch diese Marke nicht, sind Kurse von 4,50 Euro möglich.
Die internen Finanzkennzahlen sprechen für den staatlichen Erdgasförderer. Die geplante Fertigstellung von Nord Stream 2 könnte für weitere liquide Mittel sorgen. Vorausgesetzt die dänischen Behörden stimmen dem Bau zu. Dabei ist durchaus Geduld gefragt.
Ein positives Signal kommt auch von der Rating-Agentur Fitch: Sie hob das langfristige Investmentrating von BBB- (positiver Ausblick) um eine Stufe auf BBB (stabiler Ausblick) an. Damit reagierte die Rating-Agentur auf den Anstieg des russischen Staatsratings.
Die Situation auf dem volatilen Gasmarkt bleibt weiter angespannt. Die fundamentale Analyse spricht allerdings für Gazprom. Anleger sollten dabeibleiben und den Stopp bei 5,10 Euro belassen.