Es ist nicht schwierig, negative Nachrichten zu Gazprom zu finden. Waren es lange die Meldungen über Verzögerungen bei Nord Stream 2, so sind es nun vor allem die Nachrichten über eine negative Gas- und Ölpreisentwicklung, welche natürlich das Konzernergebnis des Rohstoffriesen belasten. Doch Grund zu größerer Sorge besteht nicht.
Denn auch wenn der Gewinn im laufenden Jahr vor allem wegen niedrigerer Gaspreise und einem wegen des milden Winters wohl auch rückläufigen Gasabsatzes sinken dürfte, bleibt Gazprom hochprofitabel.
So gehen die Analysten davon aus, dass der weltgrößte Erdgasproduzent für 2020 auf einen Nettogewinn von durchschnittlich 16,25 Milliarden Dollar kommen dürfte. Daraus errechnet sich ein immer noch enorm günstiges KGV von 5.
Pro Aktie dürfte sich das Ergebnis demnach auf 1,35 Dollar je ADR belaufen. Werden hiervon wie geplant 40 Prozent ausgeschüttet, können sich die Anteilseigner auf eine Dividende von 0,54 Dollar (umgerechnet 0,50 Euro) je ADR freuen. Daraus würde sich wiederum ausgehend vom aktuellen Kursniveau eine satte Brutto-Rendite von 7,5 Prozent errechnen.
Angesichts der schwachen Öl- und Gaspreise drängt sich ein Einstieg bei Gazprom aktuell nicht zwingend auf. Mutige Anleger können bei der Dividendenperle aber weiterhin an Bord bleiben. Der Stopp sollte bei 5,60 Euro belassen werden.