Die zuletzt wieder verschärften Reisebeschränkungen und der daraus resultierende Nachfrageeinbruch infolge der Covid-19-Pandemie belasten den Flughafenbetreiber Fraport auch zum Start ins Jahr 2021. Das im MDAX gelistete Unternehmen macht jedoch Hoffnung auf das zweite Halbjahr. Der Fraport-Aktie hilft das zunächst wenig.
Im Januar zählte der Flughafenbetreiber Fraport an Deutschlands größtem Luftfahrt-Drehkreuz 882.869 Passagiere. Im Januar 2020, also vor Beginn der Corona-Krise flogen noch gut 4,6 Millionen Menschen via FRA. Gegenüber dem Vorjahr beträgt das Passagier-Minus also 80,9 Prozent. Bereits im Dezember war das Aufkommen im Jahresvergleich um 81,7 Prozent eingebrochen.
Viele Fluggesellschaften haben auf die Lockdowns in zahlreichen Ländern reagiert und ihr ohnehin gekapptes Flugangebot in den vergangenen Wochen weiter zurückgefahren. Deutlich besser lief es hingegen im Cargo-Geschäft. Im Januar erhöhte sich das Aufkommen an Fracht inklusive Luftpost in Frankfurt im Jahresvergleich um 18,1 Prozent auf 176.266 Tonnen.
Für das neue Jahr rechnet Fraport-Chef Stefan Schulte nach bisherigen Angaben mit einer Erholung des Passagierverkehrs, vor allem in der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt dürfte das Fluggastaufkommen nach seiner Schätzung aber nur 35 bis 45 Prozent des Rekordjahres 2019 erreichen.
An der Börse sorgen die Zahlen für leicht rückläufige Kurse. Die Fraport-Aktie zeigt sich nach einem kleinen Hopser im frühen Xetra-Handel zuletzt kaum verändert bei 46,70 Euro. Die 50-Tage-Linie verläuft aktuell bei 47,17 Euro.
Auch die Analysten sind zurückhaltend mit ihrer Bewertung. Die US-Bank JPMorgan hat Fraport auf "Neutral" mit einem Kursziel von 49 Euro belassen. Dass laut Umfrage unter 1.000 Passagieren eine knappe Mehrheit bei einer Aufhebung der aktuellen Reisebeschränkungen wieder fliegen würde, unterstütze ihre Anlageempfehlungen für den Flughafenbetreiber sowie dessen mit "Overweight" bewerteten Konkurrenten Aena, schrieb Analystin Elodie Rall in einer aktuellen Studie. Inlands- und Kurzstreckenflüge dürften sich im ersten Halbjahr 2021 als erstes erholen.
Die Schweizer Großbank UBS hat ihre Einstufung für Fraport ebenfalls auf "Neutral" belassen – mit einem Kursziel von 44 Euro. (Mit Material von dpa-AFX)
Solange das Coronavirus weltweit nicht in Zaum gebracht wird, ist kaum mit einer nachhaltigen Belebung des Flugverkehrs zu rechnen. Langfristig dürfte die Fraport-Aktie zwar wieder aufwärts tendieren. Doch ein Investment hat keine Eile. Wer bereits engagiert ist, kann den MDAX-Wert weiter halten.
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