Der Versorger E.on hat am Mittwoch seine Zahlen vorgelegt und damit die Erwartungen übertroffen. Für das laufende Jahr zeigt sich der Konzern zwar vorsichtiger, doch hier wurde weniger erwartet. Nach einem starken Handelsauftakt zählt die Aktie allerdings zu den schwächsten Werten im starken DAX-Umfeld. Die Erholung von den jüngsten Tiefs stockt damit vorerst.
2021 lag das bereinigte EBITDA bei 7,9 Milliarden Euro – eine Milliarde mehr als vor einem Jahr und rund 0,1 Milliarden mehr als die Schätzungen der Experten. Der bereinigte Konzernüberschuss klettert ebenfalls um 0,9 auf 2,5 Milliarden Euro – erwartet wurden hier 2,4 Milliarden Euro. Die Dividende steigt wie erwartet um 2 Cent auf 49 Cent je Aktie. Zudem wurde die Dividendenstrategie mit jährlich fünf Prozent Steigerung bis 2026 bestätigt.
2022 soll das bereinigte EBITDA dann unter dem Niveau des vergangenen Jahres zwischen 7,6 und 7,8 Milliarden Euro liegen. Mitverantwortlich dafür sind die voraussichtlich wegfallenden Beiträge der Kernenergie. Die kurz- und langfristigen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind derweil wie beim Rivalen RWE noch nicht vollständig abschätzbar. Die Maßnahmen zur Portfoliooptimierung – E.on hatte im vergangenen November angekündigt, Veräußerungen im Wert von zwei bis vier Milliarden Euro durchzuführen – sind in der Prognose ebenfalls nicht enthalten.
Die Zahlen sind gut, die prognostizierte Gewinnrückgang ist keine Überraschung. Der erste Russland-Schock ist zudem inzwischen verdaut. Konservative Anleger bleiben unverändert an Bord.