Eine schlechte Nachricht gibt es am Freitag für E.on. Ein Medienbericht über möglicherweise sinkende Renditen für die Strom- und Gasnetze drückt auf die Stimmung. Das würde die Marge des Versorgers belasten. Die Aktie zeigt sich nach anfänglichen Verlusten aber unbeeindruckt und kämpft weiter mit der gerade psychologisch wichtigen 10-Euro-Marke.
Der von der Bundesnetzagentur zugebilligte Eigenkapitalzins soll künftig statt 6,9 nur noch 4,59 Prozent betragen, meldet das Handelsblatt unter Berufung auf ein Schreiben von Bundesnetzagentur-Präsident Joachim Homann. Der Eigenkapitalzins setzt sich aus einem Basiszinssatz und einem Wagniszuschlag zusammen. Noch soll zwar keine endgültige Entscheidung gefallen sein. Luft nach oben gebe es bei dem aktuellen Wert aber kaum.
E.on selbst hält die Einschnitte für ungerechtfertigt. „Wenn wir die Energiewende schaffen und dabei Schlüsselindustrien in Deutschland halten oder sogar neue ansiedeln möchten, ist auch der Netzausbau ein wichtiger Faktor“, so E.on-Vorstand Thomas König zum Handelsblatt. Es gelte nun, „unsere Netze vorausschauend auszubauen“. Langfristig hätte es volkswirtschaftlich fatale Folgen, wenn notwendige Investitionen ausblieben, sagte König.
Sinkende Renditen sind keine wirkliche Überraschung. Kurzfristig drückt die Entwicklung zwar möglicherweise auf die Stimmung. Die ausbleibende Reaktion der Aktie zeigt aber: Anleger sollten nicht in Panik verfallen und bleiben an Bord.