Während viele Aktien sich im nervösen Marktumfeld zuletzt schwer taten, hat die E.on-Aktie ein neues Mehrjahreshoch erreicht. Die Papiere des Versorgers notieren inzwischen so hoch wie seit 2015 nicht mehr. Konzernchef Leonhard Birnbaum rechnet derweil damit, dass die Gas- und Strompreise in Deutschland weiter steigen könnten.
„Es wird wohl keine schnelle Entspannung geben, in drei Monaten wird nicht alles vorbei sein“, so Birnbaum zur Süddeutschen Zeitung. Der Markt sei nervös, auch weil die Gasspeicher nicht voll genug seien. „Wenn sich die makropolitische Lage verschärft, zum Beispiel in der Ukraine, könnten die Preise weiter deutlich steigen“, sagte der E.on-CEO. „Auch wenn der Winter wesentlich kälter wird als sonst, könnten die Preise noch einmal spürbar zulegen.“
Birnbaum äußerte sich auch zum Streit um Nord Stream 2. Er betonte dabei die wirtschaftlichen Vorzüge der Erdgas-Pipeline aus Russland, da Pipelinegas günstiger sei als der Import von Flüssiggas per Schiff. Eine weitere Verzögerung könnte deshalb die Preisspirale beim Gas noch befeuern.
Die Kursentwicklung bei E.on hat zuletzt viel Freude bereitet. Weiter steigende Strompreise dürften sich zudem positiv auf die Zahlen auswirken. Angesichts des starken Chartbilds heißt die Devise weiter: Gewinne laufen lassen. Gerade konservative Anleger sind mit dem DAX-Titel gut beraten.