Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen aus der Versorgerbranche blickt E.on auf ein schwaches Börsenjahr zurück. Steigende Zinsen und die Unsicherheiten rund um die künftige Energieversorgung haben der Aktie zugesetzt. Zudem droht weiterhin eine Abschöpfung der sogenannten Zufallsgewinne. E.on hat dafür Verständnis, aber auch Zweifel.
Grundsätzlich zeigt sich E.on den Plänen der Bundesregierung gegenüber offen. Das Vorhaben sei „grundsätzlich nachvollziehbar“, sagte ein Sprecher der Rheinischen Post. „Es ist auch richtig, dass die Bundesregierung plant, eine 'Solidarity Contribution' von Unternehmen in den Bereichen Erdöl, Erdgas, Kohle einzuführen. Denn sie profitieren aktuell von den kriegsbedingt hohen Preisen.“
Allerdings warnt E.on vor einer rückwirkenden Abschöpfung, die ein sehr negatives Signal wäre. „Wir müssen uns aus der Krise herausinvestieren. Dafür braucht es sichere Investitionsbedingungen“, so der Sprecher. Er begrüßte, dass die Pläne rückwirkend ab 1. März 2022 abzuschöpfen, aufgegeben wurden. „Aber auch eine Rückwirkung zum 1. September 2022, wie sie jetzt offenbar verfolgt wird, ist problematisch.“
Wie genau die Abschöpfung letztlich aussieht, bleibt offen. Dass es zu geringeren Gewinnen kommen wird, ist aber bereits im Kurs eingepreist. Dennoch: Die E.on-Aktie kommt nicht richtig in die Gänge. Der ewige Rivale RWE bleibt mit seinem starken grünen Portfolio der Favorit in der Branche.