Bei der Elektrifizierung des Stadtverkehrs drückt die EU aufs Gas. Davon will auch Ebusco profitieren. Der niederländische Hersteller von Elektrobussen und Ladestationen gab am Freitag sein Börsendebüt an der Euronext Amsterdam. Im Kampf um Aufträge steht das Unternehmen einem chinesischen Riesen gegenüber.
Bei 23 Euro platzierte Ebusco die Aktien in der Mitte der Preisspanne von 21,50 bis 24,50 Euro. Der Börsengang, bei dem das Unternehmen auf eine Bewertung von 1,3 Milliarden Euro kam, spülte den Niederländern und ihren Investoren rund 300 Millionen Euro in die Kasse.
Mit dem frischen Kapital will der Elektrobus-Bauer sein internationales Wachstum finanzieren. Außerdem soll das Listing die Bekanntheit der Marke steigern.
Markenbekanntheit dürfte in den nächsten Jahren ein entscheidender Faktor werden. Die CleanVehicle-Richtlinie der EU sieht vor, dass bis Ende 2025 mindestens 45 Prozent der neu zugelassenen Stadtbusse alternativ angetrieben werden.
Aktuell sind noch mehr als 70 Prozent der europäischen Busse mit Verbrennungsmotoren ausgestattet. Und Ebusco, die zu den Top-Drei der E-Bus-Hersteller in Europa zählen, steht im Wettbewerb um Aufträge allen voran BYD gegenüber.
Von den momentan knapp 2.200 elektrisch betriebenen Bussen, die laut Analysten über europäische Straßen rollen, haben die Chinesen gut die Hälfte geliefert.
Nach einem gelungenen Auftakt mit Kursen bis 24,90 Euro rutschte die Ebusco-Aktie am Freitagnachmittag knapp über den Ausgabepreis. DER AKTIONÄR behält die Niederländer auf dem Zettel.