Der britische Ölriese BP veräußert sein gesamtes Geschäft im US-Bundesstaat Alaska für 5,6 Milliarden Dollar, umgerechnet 5,1 Milliarden Euro an den dortigen Wettbewerber Hilcorp. BP begründete den Verkauf in einer Mitteilung vom Dienstag unter anderem mit dem Ziel, innerhalb von zwei Jahren Konzernteile im Wert von zehn Milliarden Dollar abzugeben, um die Bilanz zu stärken. Mit dem großen Ölfeld Prudhoe Bay und der Trans Alaska Pipeline ist der US-Bundesstaat für die Förderindustrie von großer Bedeutung.
Alaska sei deutlich mehr als ein halbes Jahrhundert lang wichtig für BPs Wachstum und Erfolg gewesen, verkündete Konzernchef Bob Dudley. Doch BP wolle sich jetzt neu aufstellen - und mittlerweile gebe es sowohl in den USA als auch weltweit andere Gelegenheiten für das Unternehmen. "Wir bauen BP ständig um", erklärte Dudley. Der britische Branchen-Gigant beschäftigte in Alaska zuletzt nach eigenen Angaben rund 1.600 Mitarbeiter. Über deren Zukunft solle so schnell wie möglich Klarheit geschaffen werden, verspricht der Konzern.
Der britische Energieriese BP hat vor Kurzem mit seinen Zahlen für das zweite Quartal positiv überrascht. So lag der bereinigte Nettogewinn mit 2,8 Milliarden Dollar trotz der niedrigeren Ölpreise auf dem Niveau des Vorjahres. Das bereinigte EBIT übertraf mit 5,16 Milliarden Dollar die Analystenprognosen von 4,9 Milliarden Dollar.
Ebenfalls besser als erwartet schnitten die Briten bei der Produktion ab. Hier lag der Zuwachs bei vier Prozent und damit ebenfalls über den Schätzungen der Experten. Die Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko aus dem Jahre 2010 belasteten das Nettoergebnis mit 1,4 Milliarden Dollar.
Die Dividende für das zweite Quartal wird erneut bei 10,25 US-Cent je Aktie liegen. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet würde sich daraus aktuell eine satte Rendite von 6,6 Prozent ergeben.
Im Zuge der allgemeinen Marktkorrektur ist zuletzt jedoch auch die Aktie von BP unter Druck geraten. Die Aktie ist mittlerweile sehr günstig bewertet. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 4,90 Euro investiert.
(Mit Material von dpa-AFX)