Die Börse traut VW eine schnelle Wende nicht zu. Nur so ist der mickrige Börsenwert von 43,5 Milliarden Euro zu erklären. Dabei hat VW viele Perlen im Portfolio, die eine höhere Bewertung rechtfertigen würden.
Wohin führt der Weg von Volkswagen? Wird der träge Konzern Opfer der eigenen Überheblichkeit? Die erste Welle der Disruption haben die Wolfsburger bereits verschlafen. Nun hecheln sie im neuen E-Mobility-Zeitalter Trendsettern wie Tesla und BYD hinterher. Die zweite Welle der Disruption ist bereits angelaufen. In San Francisco und Los Angeles spulen Waymos selbstfahrende Stromer jede Woche rund 1,6 Millionen Kilometer herunter. Hier hat VW derzeit wenig entgegenzusetzen.
Die Aktie hat viel vorweggenommen. Ein Minus von 40 Prozent seit Anfang 2021 spricht für sich. Die Anleger haben VW nahezu abgeschrieben. Schaffen es die Wolfsburger, sich neu zu erfinden, oder wird der Automobilhersteller in Zukunft nur noch zum „Blechbieger“ und leblosen Zulieferer für die großen Tech-Konzerne?
VW steht stellvertretend für die Probleme in der Autoindustrie und die schwache Nachfrage nach Elektroautos. Der Börsenwert kippte zuletzt auf ein Niveau ab, das auf dem Höhepunkt des „Dieselgate“-Abgasskandals im Jahr 2015 erreicht wurde.