Zum Wochenstart gehörten die Autoaktien im DAX wieder zu den großen Gewinnern. Die Aktie von Daimler ging mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 43,68 Euro aus dem Handel. Damit war das Papier der Stuttgarter der drittbeste Wert des Tages im DAX hinter E.on und Linde, die 2,5 Prozent respektive 1,7 Prozent zulegten.
Börsianer führten die Kursgewinne zum Teil auf einen soliden Ausblick des französischen Zulieferers Faurecia zurück, dessen Aktien sich an der Pariser Börse deutlich verteuerten. Für Rückenwind sorge zudem die Aussicht auf Steuersenkungen in China angesichts des Coronavirus, sagte Analyst David Madden vom Broker CMC Markets.
Der Sektor hat aber mit weit mehr Problemen zu kämpfen. So steht beispielsweise Daimlers Lastwagensparte ein schwieriges Jahr bevor. Angesichts einer sinkenden Nachfrage rechnet der Konzern für 2020 mit einem Minus bei Absatz und Umsatz. Gleichzeitig treibt der Konzern seine Bemühungen voran, große Elektro-Laster in Serie auf die Straße zu bringen und das automatisierte Fahren weiterzuentwickeln. Weil das viel Geld kostet, sind die Erwartungen an die Rendite ebenfalls eher gedämpft. Auf welche Strategie die Daimler Truck AG angesichts dessen für 2020 setzt, will Vorstandschef Martin Daum am Dienstag (11.00 Uhr) in Stuttgart verraten.
Mit gut 488.000 Fahrzeugen hatte der Konzern schon 2019 rund sechs Prozent weniger Lastwagen verkauft als im Jahr davor. Der Umsatz fiel mit gut 40 Milliarden Euro trotzdem noch höher aus als 2018, das operative Ergebnis mit knapp 2,5 Milliarden Euro hingegen spürbar niedriger.
Die Aktie von Daimler war zuletzt erneut unter Druck geraten, nachdem der Konzern die vorläufigen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr präsentiert hatte. Daimler hat nach dem Gewinneinbruch 2019 seine Dividende drastischer gekürzt als erwartet. Die Aktionäre sollen je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr nur noch 0,90 Euro Ausschüttung erhalten nach 3,25 Euro das Jahr zuvor. Das schmeckte den Anlegern nicht. Die Aktie von Daimler versucht sich derzeit an einer Bodenbildung. Eine enorm wichtige Unterstützung stellt das 52-Wochen-Tief bei 40,31 Euro dar. Diese gilt es unbedingt zu verteiden, soll sich das charttechnische Bild nicht weiter eintrüben.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.
(Mit Material von dpa-AFX)