Daimler-Chef Ola Källenius will das Tempo der Erholung aus der Corona-Krise hoch halten. Der Konzern gehe auch mit einem Wachstumsschwung in das Jahr 2021 und bleibe für China optimistisch, sagte der Manager in einem Interview der "Financial Times" (Donnerstag).
Ein Teil der zuletzt starken Verkäufe im wichtigsten Automarkt der Welt China sei auch einem Nachholeffekt aus dem stark pandemiebelasteten Frühjahr zu verdanken. Im dritten Quartal hat Mercedes-Benz in China ein Verkaufsplus bei Autos von fast einem Viertel gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet. Auch in den Monaten danach habe das Wachstum zweistellige Prozentsätze erreicht, sagte Källenius der Financial Times. Die Absatzzahlen für November legt Daimler erst noch vor.
Als schöne Sonderkonjunktur kommt für Daimler & Co noch eine neue Milliardenspritze des Bundes dazu, die die deutsche Autoindustrie durch die Corona-Krise tragen und den Wandel zu klimaschonenderen Fahrzeugen beschleunigen soll. Insgesamt sind drei Milliarden Euro zusätzlich vorgesehen, wie die Bundesregierung anlässlich eines Spitzengesprächs von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Branchenvertretern zuletzt mitteilte.
Bei dem Fokus der Anleger auf High-Tech- und E-Commerce-Werte ging die gute Performance der Daimler-Aktie in den letzten Monaten fast etwas unter. Seit dem Corona-Tief Ende März hat das Papier rund 150 Prozent zugelegt. Gut möglich, dass die Aktie nach dem Sprint in den letzten Wochen eine kleine Verschnaufpause einlegt. Grundsätzlich bleibt die Story jedoch intakt. Das nächste Etappenziel lautet 65,00 Euro.
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