Die Autoindustrie ist trotz einiger Schrammen gut durchs Corona-Tief gekommen. Manche Hersteller wie auch Daimler machen sogar schon wieder dicke Gewinne. Jenseits der aktuellen Nachfrage ändert sich das Verhältnis vieler Verbraucher zum Fahrzeug jedoch spürbar - ein Trend, der auch die großen Messen und Hersteller wie Daimler zum Umdenken zwingt. Wo steht die Branche kurz vor der "neuen" IAA?
Die Frage ist: Zündet das neue IAA-Format? Die klassische PS-Schau mit polierten Karossen in Messehallen ist in München stark verkleinert. E-Mobility rückt 7. bis zum 12. September in den Fokus.
Mitten in der Stadt, rund um den Marienplatz, planen der Branchenverband VDA und die Messe München als Veranstalter ein Mobilitäts-Festival - mit möglichst viel Bürgerbeteiligung, Diskussionen und Gelegenheiten, ein selbstfahrendes Elektro- oder ein Wasserstoffauto in der Stadt auch einmal selbst auszuprobieren.
Das Geld fließt, die E-Mobilität wächst: Schaut man auf die Verkäufe, könnte sich das vom ersten Lockdown geprägte zweite Quartal 2020 möglicherweise als einmaliger Einbruch erweisen. Bereits seit Mitte vorigen Jahres geht es mit dem Absatz vieler Autobauer wieder aufwärts.
Die Zukunft dreht sich um Vernetzung und Dienstleistungen: Bis das fahrerlose Auto Alltag ist, wird es zwar noch einige Zeit dauern, aber es wird die ganze Branche umkrempeln.
Daimler-Vorstand Ola Källenius hat deshalb vor kurzem das Tempo in Sachen Elektromobilität und Software deutlich angezogen.
2025 sollen bereits 50 Prozent der gesamten Mercedes-Flotte vollelektrisch beziehungsweise als Plug-in verkauft werden. Um das Jahr 2030 werden dann aller Voraussicht nach nur noch vollelektrische Autos verkauft. "Das ist ein absolut richtiger Schritt von Källenius so engagiert in die Zukunft zu gehen“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
Besonders interessant waren zuletzt die News bezüglich der Batteriezellen. Daimler will in Zukunft mit Partnern auch selbstständig Batteriezellen bauen. Noch bleiben aber viele Fragen dazu offen. Vor allem, mit welchem Partner Daimler diese Strategie umsetzen wird.
„Klar braucht Mercedes dazu jede Menge an Batteriezellen und die Supply-Chain dazu scheint ausgearbeitet.200 GWh ist schon eine große Nummer, aber absolut richtig“, sagt Dudenhöffer.
Auch was das Thema Software betrifft, legt Daimler einen Gang zu. Ein Großteil der Software soll in Zukunft selbst programmiert werden.
„Software definiert das Auto von morgen“, sagt Dudenhöffer.
Die Richtung bei Daimler stimmt. Jedoch bleiben noch einige Fragen offen, vor allem, was die eigene Batteriezellen-Produktion betrifft. Charttechnisch hat sich das Bild bei der Daimler-Aktie wieder aufgehellt. Das Papier knackte zuletzt die 50-Tage-Linie und schickt sich an, die 80-Euro-Marke zu erobern. Kann die Aktie diese Hürde überwinden, lautet das nächste Etappenziel 85 Euro. Anleger bleiben investiert.
(Mit Material von dpa-AFX).
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Daimler.