Daimler geht in die Offensive. In den kommenden Jahren will der Automobil-Hersteller zum weltweit führenden Elektro-Autobauer werden. Man strebe "die führende Position" bei Elektroantrieben und Fahrzeug-Software an, teilte der Konzern am Dienstag bei einer digitalen Investorenkonferenz in Stuttgart mit. Für einen Konzern der - was das Thema E-Mobility angeht - sehr lange gezögert hat – sind das mehr als ambitionierte Ziele.
EQS: E-Mobiity Trendsetter
Daimler wird von Investorenseite vorgeworfen, sich zuletzt zu sehr auf den Erfolgen der zurückliegenden Jahre ausgeruht und wichtige Weichenstellungen vor allem für den Umstieg auf die E-Mobilität verschlafen zu haben. Nun reagiert Daimler, und will der E-Mobilität künftig alle anderen Antriebstechniken unterordnen. Dazu sollen in nächster Zeit einige neue Elektrofahrzeuge auf den Markt kommen, kommendes Jahr beispielsweise schon die neue Luxuslimousine EQS - ein Auto auf Basis der S-Klasse. Es soll nach Daimler-Angaben eine Reichweite von mehr als 700 Kilometern haben und ebenso auf einer konzerneigenen Elektro-Plattform aufgebaut sein wie weitere E-Auto-Varianten, die folgen sollen: eine Elektro-E-Klasse (EQE) sowie zwei SUVs sowohl auf Basis der S- als auch der E-Klasse.
Zusätzlich will Daimler Autos der Luxus-Nischenmarken Maybach, AMG und G in elektrifizierter Form auf den Markt werfen. Vorstandschef Ola Källenius macht der eigenen Mannschaft Druck: "Wir wollen die begehrenswertesten Fahrzeuge der Welt bauen."
Factory56: "Beeindruckend"
Es sieht ganz danach aus, als würde Daimler in die Gänge kommen. Es ist noch nicht lange her, da stellte Daimler die „Factory56“ vor. „Beeindruckend. Mehrere Plattformen in einem Werk und das hocheffizient. Nach meiner Einschätzung dürfte das Benchmark in der Fahrzeug-Produktion sein“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Am heutigen Dienstag kündigte Daimler gleich mehrere neue Elektrofahrzeuge an. Zugleich will Daimler die Fixkosten bei Mercedes-Benz - etwa durch Einsparungen beim Personal - im Vergleich zu 2019 um 20 Prozent drücken.
Die neue Strategie solle dazu führen, das Unternehmen technologisch und finanziell zu neuer Stärke zu führen, teilte der Konzern mit. Man strebe bis 2025 bei Mercedes-Benz eine Umsatzrendite "im mittleren bis hohen einstelligen Prozent-Bereich" an - sogar bei ungünstigen Bedingungen. In einem starken Marktumfeld soll sie zweistellig sein. Die Umsatzrendite ist Maßstab für die Profitabilität eines Unternehmens; je höher die Prozentzahl ist, desto mehr Gewinn holt das Unternehmen aus jedem Euro Umsatz heraus.
Gute News von Daimler. Die Aktie nahm die Steilvorlage auf und setzt den Aufwärtstrend fort. Das nächste Etappenziel lautet nach wie vor 50,00 Euro. Wird diese Hürde genommen, liegt das nächste Kursziel im Bereich von 54,40 Euro und 55,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX).
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