Die deutsche Autobranche bleibt laut Berechnungen des Ifo-Instituts für die kommenden Monate pessimistisch. Die Erwartungen an die Geschäfte in den kommenden Monaten verbesserten sich im Februar zwar, blieben aber deutlich im negativen Bereich, wie das Münchener Ifo-Institut am Sonntag mitteilte. Demnach stieg der Erwartungswert auf minus 18,9 Punkte, nach minus 26,3 Punkten im Januar. Die Einschätzung der gegenwärtigen Lage sei auf plus 7,5 Punkte gesunken, nach plus 13,2 Punkten im Januar.
Besonders hart werden es für die Mitarbeiter, hieß es weiter. Denn: Der Index der Personalplanungen sackte von minus 31,9 im Januar auf minus 41,8 Punkte im Februar ab.
Die Autobranche ringt weiterhin mit den Folgen der internationalen Handelskonflikte sowie mit dem Wandel hin zur Elektromobilität. Hinzu kommt nun noch der Ausbruch des neuartigen Coronavirus, der bereits Spuren in der Weltwirtschaft hinterlässt.
Die Aktie von Daimler hat es im Zuge der jüngsten Korrektur wie auch alle anderen Autobauer kräftig erwischt. Seit dem Zwischenhoch Anfang November vergangenen Jahres hat das Papier rund 33 Prozent verloren.
Und das Analysehaus Independent Research bleibt weiter skeptisch. Analyst Sven Diermeier hat die Einstufung auf "Halten" belassen. Der vom Autobauer vorgelegte Jahresbericht 2019 sei ohne große Überraschungen geblieben, schrieb Analyst Sven Diermeier in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Weil die Konjunkturrisiken durch das Coronavirus nochmals gestiegen seien, reduzierte er nochmals seine Prognosen für die Jahre 2020 und 2021. Die Herausforderungen für Daimler und die ganze Branche blieben hoch.
Nach dem Ausverkauf in der vergangenen Woche kündigt sich zum Wochenstart eine leichte Erholung an. Am Montagmorgen notiert die Aktie von Daimler 1,2 Prozent im Plus bei 37,12 Euro. Wichtig wäre jetzt zunächst, dass die 40-Euro-Marke wieder zurückerobert werden kann, um zumindest wieder ein erstes positives Signal zu senden.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.
(Mit Material von dpa-AFX)