Die Automobil-Werte standen in den letzten Tagen deutlich unter Druck. Der anhaltende Chipmangel sowie weitere Gewinnmitnahmen bei zyklischen Werten sorgten für fallende Notierungen. Bei Daimler kam noch hinzu, dass Verbraucherschützer Schadenersatz für vom Diesel-Skandal betroffene Mercedes-Kunden erstreiten wollen. Die Aktie ging auf Tauchstation…
Nachdem die Autowerte von dem aktuellen Konjunkturaufschwung und dem starken Trend zur Elektrifizierung in der Branche lange Zeit nach oben getrieben wurden, setzen zuletzt Gewinnmitnahmen ein. Die Einbußen wurden in erster Linie auf den anhaltenden Mangel an Halbleitern weltweit zurückgeführt. Dieser bremse die Autohersteller den zweiten Monat in Folge bei der Fertigung. Analyst Greg Fuzesi von JPMorgan schätzt, dass der Mangel an bestimmten Komponenten auch im dritten Quartal fortdauern dürfte.
Bei Daimler kam erschwerend hinzu, dass Verbraucherschützer Schadenersatz für vom Diesel-Skandal betroffene Mercedes-Kunden erstreiten wollen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) habe deshalb vor dem Oberlandesgericht Stuttgart eine Musterfeststellungsklage gegen den Autobauer Daimler eingereicht, sagte Vorstand Klaus Müller am Mittwoch in Berlin. Die Verbraucherschützer werfen Daimler eine bewusste Manipulation der Abgaswerte vor.
Ergebnis: Die Daimler-Aktie rutschte auf gut 71 Euro auf den niedrigsten Stand seit Mitte Mai ab. Damit wurde auch die wichtige horizontale Unterstützung bei 72,50 Euro unterschritten. Weitere Rücksetzer bis an die 70-Euro-Marke sind möglich. Als Support dient jetzt die langfristige Aufwärtstrendlinie bei rund 68 Euro. Für mutige Anleger bietet sich auf diesem Niveau eine Einstiegschance. Stoppkurs 66,50 Euro.