Während sich der Autoabsatz in China kräftig erholt hat, hinken deutsche Autobauer auf ihrem wichtigsten Markt weiter hinterher. Um rund 15 Prozent legte der Automarkt im Reich der Mitte von Januar bis September dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer mitteilte.
Volkswagen, BMW/Mini und Mercedes-Benz verkauften in dem Zeitraum seinen Zahlen zufolge jedoch weniger Autos als noch 2021.
Mit Blick auf die Marktanteile haben die deutschen Hersteller demnach in den ersten neun Monaten ordentlich Federn gelassen: Der Marktanteil von VW schrumpfte von 17,5 auf 14,1 Prozent, bei Mercedes ging es von 4,1 auf 3,4 Prozent nach unten, bei BMW von 4,6 auf 3,5 Prozent. Im Zeitraum von Juli bis September berichteten die drei Hersteller jedoch von wieder anziehenden Verkaufszahlen.
"Das Wettbewerbsumfeld ist deutlich gestiegen, und die Produkte der Deutschen haben ein Stück weit Glanz verloren", sagte Dudenhöffer. Im Batteriegeschäft seien die Deutschen gerade einmal im Mittelfeld – batterieelektrische Fahrzeuge in China würden vom US-Konzern Tesla oder von den chinesischen Herstellern BYD oder Nio gemacht. Auch bei den in China beliebten Softwarefunktionen und beim autonomen Fahren hinkten die Hersteller aus Deutschland hinterher.
Zuletzt entwickelten sich die Aktien der deutschen Autobauer allerdings deutlich besser als die von Tesla oder BYD. Allerdings lastete auf Tesla auch das Tun von Elon Musk, der aufgrund seiner Twitter-Kaufs immer wieder Anteile verkaufen musste. Trotz der Kursverluste ist Tesla mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet mehr als 400 Milliarden Euro an der Börse immer noch deutlich mehr wert als die deutschen Konkurrenten BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen zusammen. Langfristig bleibt Tesla aussichtsreich, Anleger warten hier aber eine Trendwende ab. Unter den deutschen Autobauern sind Mercedes-Benz und Volkswagen derzeit Haltepositionen, die Porsche AG bleibt hier der Favorit.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen, Porsche AG und Mercedes-Benz.