Der chinesische Markt für New Energy Vehicles (NEVs) wächst und wächst: 42 Prozent auf knapp 11 Millionen Einheiten hat er vergangenes Jahr zugelegt. Profitiert haben vor allem einheimische Hersteller – allen voran Primus BYD. Doch auch für die chinesischen Autobauer soll es 2025 schwieriger werden, das Wachstum sich deutlich abschwächen. Wer kann davon profitieren?
2025 soll das Wachstum im chinesischen NEV-Markt der HSBC zufolge auf rund 20 Prozent abflachen. Erwartet werden insgesamt etwa 13 Millionen verkaufte NEVs (hierzu zählen Plug-in Hybride und reine E-Autos). Ähnliche Wachstumsquoten erwartet auch der hiesige Branchenverband PCA (China Passenger Car Association). Demzufolge würde der Verkauf von elektrifizierten Fahrzeugen laut PCA 2025 um 20 Prozent zulegen. Die HSBC prognostiziert darüber hinaus auch eine stärkere Konsolidierung im Markt – vor allem die großen und etablierten Player dürften davon profitieren.
BYD: Branchenprimus mit Preissetzungsmacht
BYD dürfte auch 2025 der unangefochtene Marktführer und einer der wenigen profitablen Hersteller in China bleiben. Das Unternehmen verzeichnete 2024 mit 4,3 Millionen verkauften NEVs ein Absatzplus von über 40 Prozent. Dieses dürfte laut HSBC im neuen Jahr zwar auf 14 Prozent abflauen. Andere Analysehäuser wie die Citi trauen dem Branchenprimus aber ein deutlich stärkeres Wachstum von 16 bis 40 Prozent zu. Dank einer Nettomarge von etwa 5 Prozent hat BYD auch den finanziellen Spielraum, um seine Preise weiter zu senken und Marktanteile zu gewinnen. Der Autobauer ist einer der wenigen profitabel wirtschaftenden Konzern in einem Markt, in dem die meisten Hersteller Verluste schreiben. Der Druck auf Konkurrenz könnte so weiterwachsen.
XPeng: Aussichtsreich dank starkem Partner
XPeng hat sich unterdessen als einer der innovativsten Hersteller bei smarten Features wie autonomem Fahren und vernetzten Fahrzeugen etabliert. Vor allem die chinesischen Kunden legen viel Wert auf solche technologischen Innovationen. Zusätzlich dürfte der Launch des G7 die Verkäufe 2025 ankurbeln. Ebenfalls positiv ist die Partnerschaft mit Volkswagen. Die Wolfsburger haben eine Minderheitsbeteiligung an XPeng erworben. VW plant vor allem die Nutzung der XPeng-Technologien für seine Modelle. Gleichzeitig könnte VW aber auch bei finanziellen Engpässen unterstützen, um bei drohenden Preiskämpfen auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Xiaomi: Newcomer mit ordentlich Power
Xiaomi, einer der jüngsten Player auf dem chinesischen NEV-Markt war bisher vor allem für seine Smartphones bekannt. Mit der Elektro-Limousine SU7 hat der Konzern 2024 aber einen beeindruckenden Start hingelegt. Xiaomi verkaufte seit Marktstart im April bereits über 130.000 Einheiten. Mit einer aggressiven Preispolitik, die das Model 3 von Tesla preislich unterbietet, und einem Fokus auf technologische Features wie In-Car-Entertainment dürfte sich Xiaomi als ernstzunehmender Wettbewerber etablieren. Für 2025 peilt das Management bereits Auslieferungen jenseits der Marke von 300.000 Fahrzeugen an. Dazu beitragen soll ab Mitte des Jahres das im Dezember vorgestellte zweite Modell des Techkonzerns: der Xiaomi YU7.
Dass der chinesische Automarkt nicht ohne Grenzen weiterwachsen wird, war abzusehen. Mit der richtigen Auswahl bieten sich Anlegern aber auch 2025 noch Chancen. BYD, Xiaomi und XPeng sind allesamt laufende Empfehlungen des AKTIONÄR und liegen bereits jetzt teils deutlich vorn.