Im Gegensatz zu vielen anderen China-Aktien mit Tech-Bezug läuft es bei der Aktie vom Auto- und Batteriebauer BYD relativ rund. Allerdings steht ein wichtiger Deal auf der Kippe, bei dem es für BYD um die Versorgung mit einem unentbehrlichen Rohstoff geht. Hintergrund sind offenbar politische Unstimmigkeiten – allerdings nicht mit China.
Erst vor wenigen Tagen hatte BYD von Chile den Zuschlag für den Abbau von bis zu 80.000 Tonnen Lithium erhalten. Ein Lokalgericht hat den Deal jedoch inzwischen auf Wunsch der Regierung von Atacama ausgesetzt. Das berichtet (Englisch, Bezahlschranke) das chinesische Medium Caixin. Hintergrund seien Bedenken hinsichtlich Umwelt und Wirtschaft.
Chiles Bergbauministerium hatte das Geschäft vergangene Woche genehmigt (siehe Beiträge am Artikel-Ende). BYD hatte mit 61 Millionen Dollar eine Million mehr als ein lokales Unternehmen geboten.
Der designierte chilenische Präsident Gabriel Boric plant die Gründung eines staatlichen Unternehmens zur Lithiumförderung und hatte sich gegen den Last-Minute-Vertrag der alten Regierung ausgesprochen.
Lithium wird unter anderem für die Herstellung von Batterien benötigt. Die entsprechenden Rohstoffvorräte sind äußert begehrt.
Für die operative Planung ist die Verzögerung durch den Rechtsstreit ärgerlich. Für die Aktie sind die Auswirkungen hingegen nach derzeitigem Stand zu vernachlässigen. Charttechnisch sieht BYD vielversprechend aus und bleibt eine laufende Empfehlung.
Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.