Der November war ein schwieriger Monat für Autokonzerne, insbesondere auf dem chinesischen Markt. Lockdowns verzögerten die Produktion bei einigen Herstellern und eine nachlassende Nachfrage sorgte dafür, dass unter anderem Mercedes die Preise seiner Top-Modelle deutlich reduzierte. Bei BYD war davon wenig zu spüren: Der Konzern erzielte sogar einen neuen Absatzrekord.
Wie BYD mitteilte, konnte Chinas Primus in Sachen E-Mobilität im vergangenen Monat 230.427 New Energy Vehicles(NEVs) absetzen. Gegenüber den rund 91.000 Fahrzeugen im Vorjahr entspricht das einer Steigerung von über 150 Prozent. Mit circa 114.000 Einheiten entfiel knapp die Hälfte der Verkäufe auf reine Elektroautos. Den "Rest" steuerten Plug-in-Hybride bei.
Die Verkaufszahlen bedeuten bereits den neunten Rekord in Folge. In den ersten elf Monaten des Jahres kommt BYD auf über 1,6 Millionen verkaufte Fahrzeuge. Damit ist der Konzern auf Kurs, 2022 mehr als 1,8 Millionen NEVs zu verkaufen. Das ursprüngliche Jahresziel lag bei 1,5 Millionen Einheiten.
Einen eher geringen Anteil macht derzeit noch das Geschäft außerhalb Chinas aus. Auf den Überseemärkten verkaufte BYD 12.318 Fahrzeuge. Jedoch wachsen auch die Auslandsverkäufe rasant. So konnte der Konzern die Verkäufe seit Juli mehr als verdreifachen. Zudem stößt der Autobauer in schöner Regelmäßigkeit in neue Märkte vor. So sollen ab 2023 zum Beispiel Japan und Mexiko, aber auch einige EU-Länder, darunter auch Deutschland, hinzukommen.
Die Expansionspläne dürften auf lange Sicht zu weiterem Wachstum beitragen und eventuell drohende Absatzprobleme auf dem heimischen Markt kompensieren. Dennoch bleibt BYD einer der Favoriten innnerhalb der Autobranche. Das Wachstum ist beeindruckend und mit der eigenen Batteriefertigung verfügt man über einen zusätzlichen Trumpf. Jedoch hat die Aktie als chinesischer Titel einen schweren Stand und es kann weiterhin äußerst volatil zugehen.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.