Am Donnerstag hat BYD neue Facelifts der Flaggschiff-Limousine Han vorgestellt. Gleichzeitig gab der Autobauer die angepassten Preise bekannt: Zwischen 190.000 bis 250.000 Yuan (circa 25.000 bis 32.900 Euro) statt zuvor 218.000 bis 292.000 Yuan wird der Han kosten. Das Modell findet Anklang, wie jüngst veröffentlichte Zahlen beweisen.
Konkret hat BYD die Orderzahlen für die Limousine Han offengelegt. In den 72 Stunden nach dem Roll-Out wurde der Han 13.695 Mal bestellt. Die Nachfrage ist allerdings auch nötig, will der Konzern sein selbst gestecktes, ambitioniertes Ziel von drei Millionen abgesetzten Fahrzeugen 2023 erreichen. In den ersten vier Monaten setzte BYD bisher 762.371 Einheiten ab.
Daran, dass die Chinesen diese Marke erreichen, zweifelt jedoch die Credit Suisse. In einer neuen Studie korrigierte die Bank die Absatzschätzungen zwar nach oben. Aufgrund der konkurrenzfähigen Preise bei Modellen wie dem Han, rechnet die Credit Suisse von 2023 bis 2025 mit einem jährlichen Absatz von 2,8 Millionen, 3,4 Millionen und 3,6 Millionen Einheiten.
Damit würde BYD also 2023 rund 200.000 Fahrzeuge unter dem selbst gesteckten Ziel von 3,0 Millionen verkauften Einheiten bleiben.
Die Rabatte werde laut der Credit Suisse zudem noch erhebliche Auswirkungen auf die Preise im Segment großer Limousinen haben und einen branchenweiten Preiskampf nach sich ziehen.
Der Gewinn von BYD soll laut der Credit Suisse nicht unter den Preisanpassungen leiden. Die Prognosen für den Gewinn je Aktie von 2023 bis 2025 wurden um 2,8 respektive 1,0 und 1,5 Prozent angehoben. Das Kursziel erhöhte die Bank ebenfalls um 10 auf 430 Hongkong Dollar.
BYD ist in der Autobranche eines der aussichtsreichsten Unternehmen. Das Produktportfolio, die Wertschöpfungskette inklusive der Batterieproduktion sowie die laufende Expansion sollten der Aktie langfristig Rückenwind verleihen. Charttechnisch hat das Papier zuletzt alle gleitenden Durchschnitte sowie die Hürde bei 250 Hongkong Dollar geknackt. Der Weg bis zum Februar-Hoch bei 268,68 Hongkong-Dollar ist somit frei. Anleger geben kein Stück aus der Hand.