Gute Nachrichten für die Anteilseigner der zuletzt schwächelnden Energieriese wie etwa Shell und BP: Die Opec+ will die Ölpreise weiterhin stützen, weswegen diese am Donnerstag zumindest etwas zulegen konnten. So kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November am Nachmittag 73,53 US-Dollar. Das waren 86 Cent mehr als am Vortag.
Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober stieg indes um 94 Cent auf 70,11 Dollar. Die Ölpreise haben damit ihre zuletzt zum Teil starken Kursverluste vorerst gestoppt. Der Ölverbund OPEC+ hat sich laut einem Bericht auf eine Verschiebung der geplanten Ausweitung der Ölförderung um zwei Monate geeinigt. Die wichtigsten Mitglieder der Koalition würden eine vorgesehene Erhöhung um 180.000 Barrel pro Tag nicht wie bisher geplant im Oktober umsetzen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Delegierte. Die Ölpreise bauten nach der Meldung frühe Gewinne aus.
Zudem sind die Ölreserven in den USA stärker gefallen als erwartet. Die Bestände an Rohöl sanken im Vergleich zur Vorwoche um 6,9 Millionen auf 418,3 Millionen Barrel. Volkswirte hatten nur mit einem leichten Rückgang gerechnet. Schrumpfende Ölreserven der größten Volkswirtschaft der Welt stützen in der Regel die Ölpreise.
Die Tatsache, dass die Opec+ das Angebot nach wie vor etwas knapper halten will, dürfte die Ölpreise wieder stützen. Dies spielt natürlich BP und Shell voll in die Karten. Beide Konzerne sollten dank ihrer guten Kostenstrukturen selbst bei den aktuell niedrigeren Preisen für Brent- und WTI-Öl üppige Gewinne einfahren. Grundsätzlich bleiben die beiden günstig bewerteten Dividendenperlen attraktiv. Angesichts der angeschlagenen Charts drängt sich aber kein Einstieg auf. Die Aktie von BP sollte unverändert mit einem Stopp bei 4,60 Euro nach unten abgesichert werden. Bei Shell kann der Stoppkurs bei 26,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX