Um mehr als ein Drittel eingebrochene Auslieferungszahlen, lassen die Bank of America (BofA) bei Tesla ein China-Problem vermuten. Im wichtigsten E-Auto-Markt der Welt laufe der Pionier Gefahr, von Wettbewerbern wie BYD angehängt werden, so die Analysten. Die Tesla-Aktie droht den dritten Verlusttag in Folge einzufahren.
In einer am Dienstag vorliegenden Studie schreibt BofA-Analyst John Murphy: „Mit dem Rückgang von 31 Prozent im Monatsvergleich lagen die Tesla-Auslieferungen im Juli auf absoluter Basis deutlich unter dem YTD-Durchschnitt von rund 80.000 und näher an dem Niveau von Anfang 2022.“ Murphy führt die gestiegenen Auslieferungszahlen der vorangegangenen Monate in erster Linie auf die Preissenkungen beim Model 3 und Model Y zurück.
Da der Wettbewerber BYD im Juli vier Prozent mehr Fahrzeuge abgesetzt hatte als im Vormonat, sieht der BofA-Analyst den Tesla-Rückgang nicht durch makroökonomische Faktoren beeinflusst. Gleichzeitig hat Murphy sein „Neutral“-Rating und das Kursziel von 300 Dollar für die Aktie der Amerikaner bestätigt.
Für die Tesla-Aktionäre kommt die Analysten-Notiz zur Unzeit. Erst gestern mussten sie den Abgang des CFO des Unternehmens hinnehmen (DER AKTIONÄR berichtete). Die Papiere des E-Autobauers notieren am Dienstag gut ein Prozent leichter. Es droht der dritte Verlusttag hintereinander.
Der Rückgang der Absatzzahlen im wichtigsten E-Automarkt der Welt ist ohne Frage ein Warnsignal. Tesla hat in China jedoch nach wie vor einen komfortablen Marktanteil von fast 14 Prozent. DER AKTIONÄR bleibt daher von den langfristigen Aussichten des Unternehmens überzeugt. Wer investiert ist, bleibt dabei.