Der Automobilzulieferer Novem legt die Preisspanne für sein geplantes IPO fest, das dem Unternehmen einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag einbringen soll. Außerdem will eine niederländische Milliardärs-Familie ihre Beteiligung deutlich reduzieren. Der Börsengang soll noch im Juli über die Bühne gehen.
Zwischen 16,50 bis 19,50 Euro je Aktie sollen die Novem-Papiere ausgegeben werden. Die Privatplatzierung steht ausschließlich institutionellen Investoren offen, Privatanleger sind nicht zugelassen.
Am oberen Ende der Preisspanne würde das Unternehmen rund 59 Millionen Euro mit der Ausgabe von etwa drei Millionen neuen Aktien einnehmen. Der Novem-Eigentümer Bregal, die Beteiligungsgesellschaft der C&A-Inhaberfamilie Brenninkmeijer, plant darüber hinaus bis zu zehn Millionen bestehende Aktien zu veräußern. Inklusive Mehrzuteilungs- und Upsize-Option können es sogar über 14 Millionen Aktien werden.
Novem, mit Sitz im bayerischen Vorbach, produziert Zier- und Funktionselemente für den Fahrzeuginnenraum und ist dabei auf Oberklasse-Autos spezialisiert. Zu den Kunden des Unternehmens zählen unter anderem BMW, Daimler, Audi sowie Porsche und Volvo.
Der Umsatz des Automobilzulieferers lag im Geschäftsjahr 2020/2021 mit 600 Millionen Euro etwa 50 Millionen unter dem Wert des Vorjahres. Die Corona-bedingte Krise in der Automobilbranche ging auch an Novem nicht spurlos vorbei. Auf Sicht dürften sich die Zahlen des Unternehmens jedoch wieder verbessern: Das Auftragsvolumen belief sich zum 31. März 2021 auf rund 4,5 Milliarden Euro und damit auf etwa das 7,5-fache des 20202/2021er Umsatzes.
Für zusätzlichen Schwung dürfte auch der Trend zum autonomen Fahren sorgen. Wenn die Aufmerksamkeit der Insassen nicht mehr primär auf dem Verkehrsgeschehen liegt, gewinnt die ansprechende Gestaltung des Fahrzeuginnenraums an Bedeutung.
Der Novem-Börsengang ist für den 19. Juli geplant. Auf Nachfrage des AKTIONÄR teilte ein Unternehmenssprecher mit, dass der Wertpapierprospekt am 15. Juli veröffentlicht wird. Sobald dieser vorliegt wird DER AKTIONÄR eine Bewertung abgeben.