Die Coronakrise hat Spuren hinterlassen: tiefrote Zahlen bei BMW, Daimler und VW im zweiten Quartal. Jedoch hellt sich die Stimmung bei den Autobauern langsam auf.
Jahrzehnte erwirtschafteten BMW, Mercedes und VW dicke Renditen, die Marktanteile kletterten, die Gewinne in Milliardenhöhe sprudelten fast wie von selbst. Die Zeiten sind längst passé. In der Coronakrise sind alle traditionellen Autobauer in roten Zahlen versunken. Die Bänder standen still, die Verkäufe sanken ins Bodenlose und die Aktien von BMW, Daimler und VW gingen um bis zu 50 Prozent in die Knie.
Dass es auch anders geht, zeigte Tesla. Der Elektroautohersteller erzielte im zweiten Quartal einen Gewinn, die Aktie legte seit dem Corona-Tief um 300 Prozent zu, während die Papiere der deutschen Autohersteller gerade einmal das Vor-Krisen-Niveau erreicht haben. „Aktuell sind die deutschen Hersteller in Sachen Technologie nicht mehr vorne mit dabei. Man kann erwarten, dass der Aufholprozess gelingt, noch ist aber nichts entschieden“, sagt Auto-Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Vielleicht war die Coronakrise für den einen oder anderen Automanager der letzte Weckruf für ein Umdenken, neue Ideen auszurollen und schnellstmöglich umzusetzen.
Zumindest haben sich die Zulassungszahlen zuletzt wieder erholt. Im wichtigsten Automarkt der Welt China lagen die Autoabsätze im Juli sogar um 7,9 Prozent über den Zahlen des Vorjahrs. Die Stimmung für die Automobil-Aktien hat sich deutlich aufgehellt. „Die Automobil-Industrie kommt gegenwärtig aus der vom Coronavirus ausgelösten Depression“, sagt Pieper.