Der Gebrauchtwagenhändler Auto1 hat am Mittwoch die Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert. Im zurückliegenden Dreimonatszeitraum verzeichnete das MDAX-Unternehmen ein deutliches Umsatzwachstum. Dabei stand unter dem Strich auch ein zweistelliger Millionenverlust zu Buche. Trotzdem zeigten sich die Anleger an der Börse zufrieden.
Der Gebrauchtwagenhändler Auto1 profitiert zusehends von der Coronakrise. Grund dafür sind die Chip-Knappheit, die die Produktion neuer Fahrzeuge beinahe unmöglich macht. In der Folge stehen junge Gebrauchtwagen, die online erworben werden können, bei Kunden hoch im Kurs.
Starkes Umsatzwachstum
Im dritten Quartal zog der Erlös im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 64 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro an. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten zuvor mit einem Umsatz von 1,15 Milliarden Euro gerechnet.
Gleichzeitig stand unter dem Strich ein operativer Verlust von 25 Millionen Euro zu Buche oder 0,19 Euro je Aktie. Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2020 hatte Auto1 einen operativen Gewinn in Höhe von 16 Millionen Euro erzielt. Die Prognose der Analysten lautete im Vorfeld hingegen minus 0,23 Euro je Aktie.
Hohe Wachstumskosten
Allerdings kam der Verlust wegen anhaltend hoher Investitionskosten wenig überraschend – vielmehr war das Vorjahresquartal beim Blick auf die Profitabilität im Tagesgeschäft eine Ausnahme. Beispielsweise baut Auto1 seine Kapazitäten zur Fahrzeugaufbereitung kontinuierlich aus. Um den bisherigen Wachstumspfad zu zementieren, plant Auto1 zudem weitere Investitionen und will bis Ende 2023 rund 200 Millionen Euro ausgeben.
Prognose angehoben
Neben den Quartalszahlen kommt am Markt auch der Ausblick gut an: Der Online-Gebrauchtwagenhändler hat seine Umsatzprognose erneut angehoben und rechnet nun für das laufende Jahr mit Erlösen in Höhe von 4,5 bis 4,6 Milliarden Euro. Bisher wurden 4,0 bis 4,4 Milliarden Euro erwartet.
Zudem präzisierte Auto1 seine Prognose für die EBITDA-Marge. So rechnet der Vorstand fortan mit dem Erreichen des oberen Endes der bereits im Sommer angehobenen Verlustprognose. Damals hatte das Unternehmen eine EBITDA-Marge von minus 3,0 bis minus 2,5 Prozent in Aussicht gestellt.
Dank der Q3-Zahlen und dem guten Ausblick könnte der Auto1-Aktie nun endlich der Ausbruch gelingen. Damit sich der Turnaround fortsetzt, gilt es nun die 100-Tage-Linie bei 35,30 Euro zurückzuerobern. Die Aktie gehört auf die Wachtlist.
Mit Material von dpa-AFX.