In China machen Staatsmedien und Behörden Stimmung gegen Tesla. Das Unternehmen sei „arrogant“ und behandle seine Kunden schlecht, so der Vorwurf. Für den Autobauer ist es nicht das erste Mal, dass staatliche Organe sich negativ äußern. Dass es ihnen dabei um die Rechte der Tesla-Kunden geht, darf getrost bezweifelt werden.
Der chinesische Automarkt ist für das Wachstum des Unternehmens entscheidend. 2020 hat Tesla seine Verkäufe im Reich der Mitte auf 6,7 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Tesla dafür entschuldigte, die Probleme der Kunden nicht zeitnah gelöst zu haben. Gleichzeitig kündigte der Autobauer an, mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen.
Im konkreten Fall geht es um eine Kundin, die behauptet, die Bremsen ihres Wagens hätten bei einem Unfall nicht funktioniert. In chinesischen sozialen Netzwerken gibt es mehrere ähnliche Berichte.
Da sich die Fahrerin weigerte, das Auto von einer unabhängigen dritten Stelle untersuchen zu lassen, weigerte sich Tesla, Schadensersatz zu zahlen. Das machen die Staatsmedien dem Unternehmen nun zum Vorwurf.
Um die Kunden geht es dabei aber höchstwahrscheinlich nicht. Vielmehr dürfte es ein Versuch sein, den Marktführer bei E-Autos in China anzuschießen, um den heimischen Autobauern Nio und Xpeng unter die Arme zu greifen. Für Tesla ist es daher wichtig, die aufgeheizte Stimmung nicht zum PR-Desaster werden zu lassen. DER AKTIONÄR ist nach wie vor überzeugt vom Unternehmen.