Warren Buffetts Beteiligungs-Holding Berkshire Hathaway hat Kohle ohne Ende. Ende März verfügte die Gesellschaft über 189 Milliarden Dollar an Cashreserven, die nach den jüngsten Verkäufen (BYD) weiter angewachsen sein dürften. Zumindest einen kleinen Teil davon hat Buffett jetzt in einen seiner Lieblinge reinvestiert.
Beim jährlichen Aktionärstreffen in Omaha im Mai sagte Buffett, es sei davon auszugehen, dass die Reserven nach dem laufenden Vierteljahr die Marke von 200 Milliarden Dollar knacken würden. Er betonte, Berkshire würde das Geld gern angelegen, "aber wir werden es nur für etwas ausgeben, was geringes Risiko hat und uns eine Menge Geld bringen kann".
Wie aus den Unterlagen der US-Wertpapieraufsicht hervorgeht, hat Berkshire zwischen dem 5. und dem 17. Juni weitere 7,3 Millionen Aktien des in Houston ansässigen Öl- und Gasproduzenten Occidental Petroleum erworben. Damit steigt der Anteil der Holding auf über 255 Millionen Aktien oder 28,8 Prozent.
Occidental ist Berkshires sechstgrößte Position und die Buffett-Holding der mit Abstand größte institutionelle Investor beim Ölkonzern. Berkshire besitzt außerdem Vorzugsaktien von Occidental im Wert von zehn Milliarden Dollar und Optionsscheine zum Kauf weiterer 83,9 Millionen Stammaktien für fünf Milliarden Dollar oder 59,62 Dollar pro Aktie.
Buffett hat angeblich keine Absicht, die volle Kontrolle über das Ölunternehmen zu übernehmen. Es hatte Spekulationen über eine Übernahme gegeben, nachdem Berkshire die behördliche Genehmigung zum Kauf von bis zu 50 Prozent der Anteile erhalten hatte.
Occidental zählt zu den Beteiligungen von Berkshire, die sich weniger gut entwickelt haben. Zwar sorgt die Nachricht am Dienstag für steigende Notierungen, aber vorerst drängt sich hier ein Kauf nicht auf. DER AKTIONÄR bevorzugt im Ölsektor beispielsweise BP.