Solide Geschäfte in seinem wichtigsten Einzelmarkt Deutschland haben dem britischen Telekomkonzern Vodafone ein besseres Quartal beschert als erwartet. Der von Analysten besonders beachtete Konzern-Serviceumsatz stieg im dritten Geschäftsquartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus eigener Kraft um 0,4 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Vodafone habe ein weiteres Jahresviertel mit einem Rekord-Internetvolumen verzeichnet, sagte Konzernchef Nick Read laut Mitteilung. So nutzen viele Menschen wegen andauernder Corona-Lockdowns ihre Smartphones intensiver. Der Konzernumsatz fiel in den drei Monaten bis Ende Dezember dennoch organisch um 0,3 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro. Inklusive Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen sowie um Wechselkursschwankungen war es ein Minus von 4,7 Prozent.
Die Ziele für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr bestätigte das Unternehmen. Es peilt weiterhin einen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 14,4 bis 14,6 Milliarden Euro an. Zudem sei der Börsengang der europäischen Funkturmsparte Vantage Towers auf Kurs. Neuigkeiten dazu will das Management am 15. Februar vorstellen.
Analysten positiv überrascht
Analysten hatten im Durchschnitt mit einem kleinen Rückgang der Gesamterlöse ohne Einnahmen aus dem Verkauf von Endgeräten wie Smartphones und Tablets gerechnet. In all seinen anderen europäischen Märkten verzeichnete Vodafone organische Serviceumsatz-Rückgänge. Vor allem in Italien fehlten Roaming-Einnahmen, die üblicherweise durch Touristen realisiert werden.
Analyst Andrew Lee von der US-Bank Goldman Sachs zeigte sich von der Quartalsentwicklung positiv überrascht. Vodafone habe sich beim Serviceumsatz bedeutend verbessert. Die Zahlen legten ein nachhaltiges Wachstum in Europa, insbesondere in Deutschland, nahe.
Vodafone überzeugt mit Zahlen. Die Aktie kann knapp fünf Prozent zulegen. Wichtig wird nun der Termin am 15. Februar, wenn es Neuigkeiten zum Milliarden-IPO von Vantage Towers gibt. Anleger können weiter an Bord bleiben und die Gewinne laufen lassen.
Mit Material von dpa-AFX
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