Die Bärenmarktrallye im Juli, hat die Stimmung etwas aufgehellt. Seit Monatsanfang hat der S&P 500 rund 4,3 Prozent zugelegt und der Nasdaq 100 kletterte sogar 6,6 Prozent nach oben. Gemessen seit Jahresanfang sind diese Kursgewinne natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn der S&P 500 hat 2022 bisher ein Minus von 17 Prozent und der Nasdaq 100 sogar von 26 Prozent eingefahren. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
Marko Kolanovic, Chief Global Markets Strategist von JPMorgan, ist sogar der Meinung, dass der S&P 500 seine bisherigen Verluste bis zum Ende des Jahres wieder wettmachen kann. Der Wall-Street-Stratege glaubt, dass die Anleger aufgrund übertriebener Rezessionsängste zu pessimistisch waren und die Verbraucher aufgrund der wirtschaftlichen Wiederbelebung nach Corona weiterhin bereit sind, zu konsumieren.
„Während die Rezessionswahrscheinlichkeit steigt, scheint, basierend auf der YTD-Underperformance der zyklischen gegenüber den defensiven Aktien und dem Ausmaß der Earnings-Anpassungen, die mit den Rezessionen der Vergangenheit übereinstimmen, eine milde Rezession bereits eingepreist zu sein, “, schreibt Kolanovic in einer Studie am Montag.
Gleichzeitig dürfte der Höhepunkt der Zinserhöhungen durch die Fed laut dem JPMorgan-Strategen ebenfalls erreicht sein und damit auch das Peak bei der Volatilität. Ebenfalls positiv für Aktionäre: Bei den Anleihen wetten Trader bereits auf Zinssenkungen im nächsten Jahr.
Kolanovic empfiehlt Anlegern deshalb Wachstumsaktien gegenüber klassischen Value-Titeln zu bevorzugen. „Traditionell defensive Werte weisen die höchsten relativen Bewertungen im historischen Vergleich auf,“ schreibt er in seiner Studie, „selbst wenn man von einer der schwersten Rezessionen der letzten 20 bis 30 Jahre ausgeht.“