Unity Software hat im ersten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. Es folgte nach einem Kursgewinn von 3,6 Prozent im regulären US-Handel ein weiterer Kursanstieg von 4,1 Prozent im nachbörslichen Handel. Der rasante Abwärtstrend der vergangenen Monate wurde damit abgebremst.
Unity meldete einen Umsatzanstieg von 41 Prozent auf 235 Millionen Dollar. Damit wurde das zehnte Quartal in Folge Wachstumsraten jenseits der 30 Prozent geliefert – und das Management traut sich zu, das Wachstum auch langfristig über dieser Marke zu halten.
„Wir wurden im ersten Quartal durch den Anstieg der Kunden, die mehr als 100.000 Dollar jährlich ausgeben, gestärkt“, kommentierte Finanzvorstand Luis Visoso die Zahlen. Die Zahl der großen Kunden stieg von 668 bis Ende März auf 837 an. Mittlerweile stammen die Kunden von Unity dabei nicht mehr nur aus der Film- oder Gaming-Branche – es wurden auch Kunden aus den Bereichen des Gesundheitswesens, des Home Improvements oder der Luftfahrt hinzugewonnen.
Der Nettoverlust stieg ebenso kräftig von 13,4 Millionen auf 23,4 Millionen Dollar. Denn zusätzliche Angebote für weitere Kundenkreise sowie Investitionen in das Kernprodukt ließen die Kosten für Forschung und Entwicklung steigen. Darüber hinaus wuchsen die Kosten für die Cloud-Infrastruktur. Dass erstmals operative Gewinne erzielt werden, soll laut Management 2023 der Fall sein.
Der Abverkauf der vergangenen Monate hat auch die Aktie von Unity mit einem Kursverlust von 47 Prozent seit Jahresanfang hart erwischt. Den Stopp von 80 Dollar hat das an der NYSE gelistete Papier damit beinahe erreicht. Nach den Zahlen ist dieser rasante Abwärtstrend vorerst gestoppt – charttechnische Anzeichen für eine Trendumkehr sind jedoch noch nicht offensichtlich.
Langfristig orientierte Anleger bleiben dennoch dabei. Denn Unity legt mit seiner Software den Baustein für eine Zukunft, in der aufgrund höherer Bandbreiten und Rechenpower Real-Time-3D-Anwendungen zum Alltag gehören. Die Grundlagen für möglicherweise über Jahrzehnte andauerndes zweistelliges Wachstum hat der Marktführer bereits geschaffen.