Der Internetdienstleister und Telekomkonzern United Internet erwägt laut Kreisen den Start des Börsengangs seiner Hosting-Tochter Ionos in der kommenden Woche. Das Unternehmen habe frühe Gespräche mit Fondsmanagern geführt, um ein Gefühl für die Nachfrage zu bekommen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend unter Berufung auf eingeweihte Personen.
Wie Bloomberg bereits im Dezember berichtet hatte, erhoffen sich die Montabaurer eine Ionos-Bewertung von bis zu fünf Milliarden Euro. United Internet hält 75 Prozent der Anteile, das verbleibende Viertel der Finanzinvestor Warburg Pincus.
Ionos bietet seinen mehr als sechs Millionen Kunden unter anderem das Hosting von Webseiten, Cloudspeicher und Webservern an. United Internet wollte sich zu den Informationen gegenüber Bloomberg nicht äußern.
An der Börse löst die Nachricht jedenfalls Käuferinteresse aus. Im nachbörslichen Handel notiert das Papier mittlerweile bei 22,20 Euro und damit sieben Prozent höher als gestern.
Der Kurssprung sorgt gleichzeitig für ein deutlich besseres charttechnisches Bild. Sollte sich der Ausbruch über das November-Hoch bei 21,70 Euro bestätigen, hätte United Internet Platz bis zum GD 200 bei rund 24 Euro.
Sollte Ionos tatsächlich mit einem Wert von fünf Milliarden Euro an die Börse kommen, wäre ein Großteil der Marktkapitalisierung von United Internet durch die Tochter abgedeckt. Die Aktie der Mutter wäre dann deutlich zu billig. Noch handelt es sich um Spekulationen, doch auf kurze Sicht könnte sich ein Trade lohnen.