Über 20 Prozent schrumpften die Nettobuchungen von Ubisoft im ersten Geschäftsquartal (bis Ende Juni) und lagen damit unter den Erwartungen der Analysten. Wahrlich keine guten Nachrichten für die Aktionäre des französischen Spieleentwicklers. Die Ubisoft-Aktie reagierte mit einem Minus von rund fünf Prozent.
Im ersten Geschäftsquartal fielen die Nettobuchungen von Ubisoft auf 326 Millionen Euro – Analysten hatten sich mit 331 Millionen Euro etwas mehr erhofft. Immerhin übertraf das Ergebnis die Prognose der Geschäftsführung von 320 Millionen Dollar.
Ubisoft muss man aber zugutehalten, dass das Vorjahresquartal aufgrund der Corona-Maßnahmen besonders stark für den Spielekonzern und nur schwer zu übertreffen war. Zudem mangelte es an größeren Releases. Einzig für den Cloud-Gaming-Dienst Stadia von Google lieferte Ubisoft mit „Monopoly“ einen neuen Titel. Ansonsten gab es nur Zusatzinhalte für bereits veröffentlichte Spiele.
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Für das laufende Geschäftsjahr (bis Ende März 2021) erwartet Ubisoft dennoch Wachstum bei den Nettobuchungen – wenn auch nur im einstelligen Bereich. Der operative Gewinn soll zwischen 420 und 500 Milliarden Dollar liegen, was eine breite Spanne darstellt und durchaus eine Verschlechterung gegenüber den 473 Millionen Euro des vorangegangenen Geschäftsjahres bedeuten könnte.
Immerhin soll „Rainbow Six Extraction“ nach einer erneuten Verzögerung noch im Januar 2022 erscheinen, womit das Release ins laufende Fiskaljahr fällt. Das saisonal starke Weihnachtsgeschäft lässt sich Ubisoft damit aber durch die Lappen gehen. Die ebenfalls wichtige Veröffentlichung von „Far Cry 6“ kommt dagegen rechtzeitig für Weihnachten am 7. Oktober 2021.
Es war klar, dass Ubisoft nach dem Strategieschwenk Zeit brauchen wird, bis sich der Fokus auf mehr Premium-Inhalte sowie zusätzliche Free-to-Play- und Mobile-Titel der bekannten Franchises auszahlt. Einige Releases hat Ubisoft noch im Köcher, weshalb Anleger noch nicht abspringen sollten – insbesondere auf dem aktuellen Niveau im Bereich der charttechnischen Unterstützungszone bei 50 Euro. Fällt die Aktie jedoch unter diese Marke, sollten Anleger bei 48 Euro die Reißleine ziehen.