Uber hat am Mittwochabend seine Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht – und erneut enttäuscht. Während die Verluste dank eines lukrativen Verkaufs deutlich minimiert wurden, bleiben Umsatz und operative Kennzahlen hinter den Erwartungen zurück. Der Uber-Aktie droht nun ein ordentlicher Rücksetzer.
Der Umsatz des ersten Quartals des Fahrdienstleisters war noch immer durch die anhaltende Corona-Pandemie geprägt. So musste der US-Konzern erneut Umsatzeinbußen von rund elf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 2,90 Milliarden Dollar verkraften. Dieser Wert lag zudem deutlich unter den Erwartungen der Analysten von 3,29 Milliarden Dollar.
Insbesondere in der Mobility-Sparte verzeichnete Uber deutliche Einbußen beim Bruttowarenwert von 38 Prozent auf 6,77 Milliarden Dollar. Die Delivery-Sparte baute ihren Bruttowarenwert zwar um 166 Prozent auf 12,46 Milliarden Dollar aus, konnte mit den operativ stärker laufenden Geschäften die Einbußen jedoch nicht ausgleichen.
Zudem kann, obwohl sich langsam auch für Uber ein Weg aus der Pandemie heraus abzeichnet, bei zwei weiteren Kennzahlen nicht mit den Erwartungen der Analysten mitgehalten werden. So blieb die Zahl der unternommenen Fahrten von 1,45 Milliarden unter den Schätzungen von 1,55 Milliarden zurück und die die Zahl der monatlich aktiven Kunden lag mit 98 Millionen unter den Schätzungen von 101 Millionen.
Verluste massiv zusammengeschrumpft
Positives kann Uber dagegen unter dem Strich vorweisen, wenn auch nicht bezüglich der Vorzeichen, sondern nur bei der Einschränkung der Millionenverluste. So schrumpfte der Nettoverlust des Fahrdienstleisters von 2,94 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf 108 Millionen Dollar zusammen.
Anleger sollten sich jedoch nicht zu früh freuen, denn hierbei handelt es sich nur um einen Einmaleffekt aufgrund des Verkaufs seiner Selbstfahrer-Sparte an ATG für 1,6 Milliarden Dollar. Die operativen Verluste von Uber beliefen sich im ersten Quartal noch immer auf satte 359 Millionen Dollar.
Blick in die Zukunft ungewiss
Wie es in den kommenden Monaten weitergeht bleibt zudem mit viel Ungewissheit verbunden. Zwar hat Uber im März eine Rekordnachfrage nach seinen Ride-Hailing-Diensten festgestellt, hat hier jedoch Probleme die rasant gestiegene Nachfrage zu bedienen. Rund 250 Millionen Dollar sollen daher zusätzlich in die Hand genommen werden, um die Uber-Fahrer wieder hinter das Lenkrad zu bringen.
Ebenfalls hat es das Management bis dato offengelassen, wie das Ziel, bis zum Ende des Jahres ein positives EBITDA zu erreichen, bewerstelligt werden soll. Bestätigt wurde das ambitionierte Ziel im heutigen Earnings-Call vom Management jedenfalls. Womöglich werden hier im späteren Verlauf durch Analystennachfragen noch konkretere Details geliefert.
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Erneut ein gemischtes Quartal des Fahrdienstleisters, das nicht überzeugen kann. Die Uber-Aktie reagiert nachbörslich entsprechend mit einem Verlust von 3,2 Prozent auf 49,50 Dollar und ist damit aus dem jüngsten Seitwärtskanal gefallen. Kurzfristig könnte dies einen Rücksetzer bis auf die 200-Tage-Linie und das Februar-Tief bis 46,68 Dollar bedeuten.
Langfristig orientierten Anlegern rät DER AKTIONÄR jedoch weiterhin, dabeizubleiben und das Zukunftspotenzial des Fahrdienstleisters nicht aus den Augen zu verlieren.